Die Überlebenden
Autor | Alex Schulman |
Verlag | dtv |
ISBN | 978-3-423-28293-2 |
„Über Hoffnung. Über Versöhnung. Über Leben“ erzählt diese Geschichte, die der Autor lt. seiner Einleitung aus eigenem Erleben mit zwei Brüdern entwickelt hat. Übereinstimmendes Faktum ist demnach nur das Dreier-Treffen nach langer Zeit…
Bruder-Trio
… auf zwei zeitlichen Ebenen zu erleben, nämlich „jetzt“, beim Zusammentreffen nach dem Tod der Mutter (der des Vaters liegt schon länger zurück). Und „damals“, jeweils abwechselnd erzählt, ineinander verschachtelt. Und zwar von heute nach damals, rückwärts also, auf 300 Seiten unterhaltsamer wie nachdenklich machender Lektüre… „Nach zwei Jahrzehnten kehren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils zum Ort ihrer Kindheit – ein Holzhaus am See – zurück, um die Asche ihrer Mutter zu verstreuen. Eine Reise durch die raue, unberührte Natur wie auch durch die Zeit. Im Kampf um die Liebe der Mutter, die abweisend und grob, dann wieder beinahe zärtlich war, haben die Jungen sich damals aufgerieben bis zur Erschöpfung. Heute fühlen sie sich so weit voneinander entfernt, dass es kein Aufeinanderzu mehr zu geben scheint.“ Doch waren sie damals einander wirklich nah?
Ja, so waren´s?!
Nach und nach erfährt Leser mehr über diese etwas seltsame Familie, streitenden Eltern und sich zurück ziehenden Söhnen… „Und doch ist da dieser Rest Hoffnung, den Riss in der Welt zu kitten, wenn sie sich noch einmal gemeinsam in die Vergangenheit vorwagen. Über die verheerende Liebe einer Mutter und über drei Brüder, die einander das Leben retten .. kehren … zum Ort ihrer Kindheit – ein Holzhaus am See – zurück, um die Asche ihrer Mutter zu verstreuen. Eine Reise durch die raue, unberührte Natur wie auch durch die Zeit. Was ist damals wirklich passiert?“ Das kehrt nach und nach wieder, ins Erinnern des mittleren Bruders, Benjamin. Zwar ergänzt um Äußerungen und Verhalten der beiden anderen, doch immer seine Perspektive. Weshalb und wie sich der Titel erklärt, das löst sich zum Schluss auf, mit einem starken Plot – tatsächlich kaum erwartbar und doch so… nahe liegend?! Er, der sich immer verantwortlich gefühlt hat für die beiden Anderen, die völlig gegensätzlich im Wesen sich aneinander aufreiben – und er, eher dazwischen. Und die Rolle der Eltern, in diesen gemeinsamen Familien-Sommer-Urlauben? Leser wird sehen und staunen – und erleuchtet werden, versprochen…
Auch dies noch…
PS: Apropos „erleuchtet“, Lichtbogen spielt eine zentrale Rolle, soviel sei verraten, durchaus diesseits eines Spoilers. Und da hat mich die Koinzidenz schon aufhorchen lassen: Quasi Parallel zur Lektüre erlebte ich derlei am Nürnberger Hauptbahnhof, beim Versuch einer Fahrt zur Buchmesse Frankfurt 2021, der dann in Würzburg endete. Der ICE musste seine Fahrt (vorläufig) beenden, weil die Elektrik nicht mehr wiederzubeleben war, nach Überspannung Oberleitung … Und das gleiche Knallen dann nur ein paar Tage später bei einer S-Bahn München ab Pasing – „die“ schaffte es allerdings & erfreulicher Weise, sodass ich jene Termine wahrnehmen konnte, uff. Was das mit dem Roman zu tun hat? Selber lesen … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de