Die verblödete Republik
Autor | Thomas Wieczorek |
Verlag | sonstige |
Seiten | 320 Seiten |
ISBN | 978-3426780985 |
Preis | 8,95 |
Hmm, welch eine Botschaft: „Wie uns Medien, Wirtschaft und Politik für dumm verkaufen“… Beispiel Riester-Rente (S. 70): „Die verheimlichte Pointe: Wer wegen dieser „moderaten Absenkung“ von der Rente nicht leben kann, hat Anspruch auf staatliche Grundsicherung. Und mit der wird die Riester-Rente gegengerechnet. Der Altersarme hat also für das Sozialamt „geriestert“.“ Dazu folgen weitere Details auch dafür, dass sich das „Riestern“ auch für den Durchschnittsverdiener erst dann lohne, wenn er mindestens 32 Jahre eingezahlt habe… Worum also geht es dem Autor, der als „Journalist und Parteienforscher“ ausgewiesen wird? Er macht anhand einer Vielzahl von ihm recherchierter (und auch leicht nachvollziehbarer Beispiele) deutlich, dass im Gegenteil zur Botschaft „Politik hat den mündigen Bürger zum Ziel“ dieser eher mehr und mehr entmündigt werde. Dazu dienen Wording wie auch Inhalte, die über Medien verbreitet werden, siehe das so genannte Bildungsfernsehen, das eher (so meine Worte ;-) …) zum „bildungsfern Sehen“ geworden ist. Apropos Bildung, weil das ja primär „unser Thema“ ist – dem der Autor ein eigenes Kapitel gewidmet hat, unterteilt in „Klassenbildung“ und „Bildungsalarm“. Dort wird etwa die Rolle der Universitäten für Elitenbildung (und damit Gesellschaftsspreizung) diskutiert (S. 260ff.); Weiterbildung im Beruf hat er nicht beleuchtet. Immer geht es um die Rollen der Medien und deren verstärkende Wirkung, die ggf. höchst einseitig sein kann: „Eine Medienpartnerschaft ist in der Regel der erfolgreiche Versuch, die Verpflichtung zur Kritik durch den Willen zur Käuflichkeit zu ersetzen.“ (Christian Bommarius, Berliner Zeitung; S. 158) So ist das Taschenbuch erhellend und zugleich unterhaltend, wie das ja auch Medien sind…