Die verborgene Welt der Greifvögel
Autor | Udo G. Rehmann/F. Cucchiarini |
Verlag | Sophie |
ISBN | 978-3-96808-034-5 |
„Adler, Falken, Eulen und Geier“ bietet einen umfassenden wie tiefschürfenden Einblick ins Leben dieser Vögel auf knapp 100 großformatigen und reich illustrierten Seiten! Wer (wie wir) unterwegs in der Natur schon mal den einen oder anderen Greifvogel entdeckt und einzuordnen versucht, wird hier bestens bedient…
Eine Vielfalt an Superkräften
…ist hier versammelt, je durchaus unterschiedlich stark entwickelt: Übers sprichwörtlich „Adlerauge“ (S. 15) hinaus mal das besonders räumliche Sehen bei Eulen (S. 31), mal das extrem feine (weil asymmetrische!) Hören des Bartkauz & Co. (S. 35) und lautloser Flug (S. 39) und Taumelflug der Kornweihe (S. 44), höchste Geschwindigkeit des Wanderfalken (S. 49) – oder Griffkraft (S. 20) und das „Karate-Treten“ gegen Schlangen beim Sekretär (S. 68ff.), wow! Vertieft und ergänzt durch gezeigtes Anwenden und natürlich jeweils Info-Boxen, gewoben in eine Story, die derlei sachliche Informationen gar miterleben lässt:
„Die Zwillinge Ella und Leo finden bei einer Radtour mit ihrer Tante Sarah einen verletzten Greifvogel. Sie bringen ihn zum Tierarzt und begleiten „ihren“ Rotmilan, nach seiner Operation und ersten Genesung, zu einem Falkner der viele weitere Greifvögel versorgt und pflegt. Hier erfahren sie viel über die heimischen Vögel und einige besondere Vertreter dieser Vogelgruppe. Da bei den Geschwistern das Interesse geweckt ist und sie die Tante ständig bedrängen, entschließt sich Tante Sarah die Empfehlung des Falkners anzunehmen und zum drei Stunden entfernten Greifvogelpark zu fahren. Total begeistert sind die Zwillinge von den Königsgeiern, die aussehen wie frisch von einer Modenschau.“ Auch Bartgeier werden gezeigt, in den vergangenen Jahren häufig als in den Alpen wieder angesiedelt hierzulande in den Medien – und die sich übrigens fast ausschließlich durch Knochen ernähren (S. 59)…
Weltweit variantenreich
…ist diese Vogel-Familie anzutreffen, siehe Taxonomie S. 15. Interessant der besonders (zu Gunsten der Weibchen) ausgeprägte Geschlechts-Dimorphismus (S. 12, gegenüber den „Terzel“ genannten, idR deutlich kleineren) Männchen – wie auch vielerlei symbolischem Auftreten (S. 24f., 40f.). Und wie war das gleich mit der „Jagd mit Vögeln“ (S.80ff., inkl. ABC des Falkners S. 90f.)?! Nun, „aber auch die Eulen, Käuze und Uhus sind beeindruckend. Ella ist total geflasht, als die fünf Wüstenbussarde über ihren Kopf schwirren. Die Kinder lernen rund 40 verschiedene Arten kennen. Zu guter Letzt dürfen sie bei der Freilassung „ihres“ Rotmilans dabei sein. Nach einem kurzen Flug landet er auf einem Weidezaun, blickt noch einmal dankbar auf seine Retter zurück, breitet seine Flügel aus und fliegt davon.“ Um so frisch ausgewildert sein natürliches Leben als jagender Greifvogel zu führen (s. 76ff.)… Ein Kinderbuch (ausgeschrieben für „5-14“ Jahre) – und doch weit darüber hinaus durchaus (auch) für Erwachsene interessant und weiterführend, auch und gerade wegen der exzellenten Illustrationen! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de