Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl
Autor | Katharina Zweig |
Verlag | Heyner |
ISBN | 978-3-453-20730-1 |
„Wo künstliche Intelligenz sich irrt, warum uns das betrifft und was wir dagegen tun können“ erläutert der Untertitel die gebotenen Inhalte…
Ist KI Allheilmittel?
Für den einen Segen – für den anderen Fluch. Zwar gilt: „Künstliche Intelligenz und Algorithmen erleichtern in Form von Navis, Rechtschreibprogrammen, Suchergänzungen oder Kaufempfehlungen schon lange unseren Alltag. Aber sie hinterlassen oft auch ein mulmiges Gefühl, weil wir nicht so recht verstehen, was da passiert. Katharina Zweig, IT-Expertin für Sozioinformatik und vielfach ausgezeichnete Informatikprofessorin, erklärt mit Witz und anhand einfacher Beispiele und Illustrationen, was Algorithmen eigentlich genau sind, wie sie funktionieren, welche völlig harmlos sind und welche uns tatsächlich Sorgen bereiten sollten. Damit wir wissen, worauf wir achten müssen, wo wir uns einmischen und Politik und Wirtschaft genauer auf die Finger schauen müssen, wenn wir diese Technik in menschlicher Hand behalten, ihre positiven Eigenschaften nutzen und die negativen kontrollieren wollen.“ Dabei nimmt sie auf über 300 Seiten (inkl. hilfreichem Glossar) in drei Teilen mit 11 Kapiteln diese Themen ins Visier: Der Werkzeugkoffer – Das kleine ABC der Informatik (siehe u.a. Maschinelles Lernen versus Mensch) – Der Weg zu besseren Entscheidungen, mit und ohne Maschinen. Apropos, es möge das OMA-Prinzip gelten, so die Autorin (z.B. 80ff.) – nämlich müssen zusammen spielen Operationalisierung, Modellierung des Kontextes als mathematisches Problem und der Algorithmus, der damit etwas zu arbeiten hat: Handlungsanweisungen für Computer entstehen.
Relevante Perspektiven
Wie derlei funktioniert, dem geht Katharina Zweig anhand vieler (auch visualisierter) Beispiele nach, siehe etwa „Auf einen Blick: Bilderkennung“ (S. 189ff.). Auch hier gilt, automatische Abläufe gehen ausschließlich so vor, wie sie definiert sind, also: von Menschen programmiert – siehe Diskriminierung bei Bewerbungs-Prozessen (S. 208ff.). Eine eigene Risiko-Matrix existiert für den Einsatz, mit fünf Klassen (S. 242ff.). Und naturgemäß gibt es auch eine „Auswahl ethischer Fragen bei der Entwicklung und dem Einsatz von algorithmischen Entscheidungssystemen“ (Tabelle S. 285). All das hat schon heute mehr mit Bildung & Weiterbildung zu tun, als mancher Trainer, Coach, Berater denken mag – betrifft Weiterbildner jeglicher Couleur, siehe eLearning. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de