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Ein kaltes Herz

Autor Fabio Lanz
Verlag Kein & Aber
ISBN 978-3-0369-5852-1

„Sarah Contis erster Fall“ belegt als Untertitel: Da kündigt sich eine Reihe an – und zudem ist das ein Lokalkrimi, für einen schweizerischen (Züricher) Verlag durchaus naheliegend, oder?!

In Zürich ist was los
Wer sich in dieser Stadt zuhause fühlt oder fühlen möchte, findet hier vielerlei Wiedererkenner, wird an interessante Orte geführt und zu mancherlei Ausflug verführt. Dazu kommen Kunst(szene) und die nahe liegenden Berge, für die Ermittlerin gar je Fall eine Bergtour (S. 55f. etc.), an der Sie sich lfd. entlang (nach oben quasi) hangelt. Doch erst einmal der Zürisee … „Als Sarah Conti in dieser stürmischen Oktobernacht an den Tatort gerufen wird, traut sie ihren Augen nicht. Auf einer Grünfläche der Zürcher Seepromenade liegt eine Leiche, die auf furchtbare Weise entstellt ist. Der Tote war ein Mann von Rang und Namen. Aber bald zeigt sich, dass Kaspar Feldmann auch Beziehungen zu einem berüchtigten Netzwerk quer über Europa pflegte. Sollten Fememorde auch in der Limmatstadt angekommen sein? In einem Ambiente, das bekannt ist für Sicherheit, gepflegte Verhältnisse und gediegene Heucheleien? Je weiter Sarah und ihr Team recherchieren, umso mehr öffnen sich Abgründe aus Schweigen, Schwermut und Schrecken. Wo eben noch das Licht des Wohlstands und der Lebensfreude zu glänzen schien, drängen dunkle Wolken heran. Schließlich muss die Kommissarin um ihr eigenes Leben fürchten.“ Denn Verwicklungen wie Verwinklungen gibt´s en masse, da muss sie durch, muss einen Aufstieg finden. Was haben Picasso, Piranesi und Dürrenmatt mit den Ereignissen zu tun? Was ist mit rechtslastigen Verbindungen in einer Art Bruderschaft (S. 168f. etc.), was mit der Physiotherapeutin und in welchen Rollen (S. 237 etc.)? Ein interessanter Charakter jedenfalls, diese Sarah Conti, auch durch ihre Nähe zur Musik, selbst Klavier spielend sich zu beruhigen und zu konzentrieren (S. 266f. etc.). Interessant geschrieben, mit teils fast Stakkato-artigen Sätzen, die Spannung erhöhend, Dynamik trefflich ausdrückend. Und zum Schluss (S. 330f.) kommt das Erreichen des Gipfels ins Aufstiegs-Protokoll – Fall gelöst. Macht gleich auf den nächsten neugierig … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter