Ein mysteriöser Gast

„Zimmermädchen Molly Gray ermittelt“ ist der zweite Band rund um eine etwas andere Ermittlerin, phasenweise durchaus „wider Willen“, nach „The Maid“, auf mehr als 300 unterhaltsam-spannenden Seiten.

Verhaltens-auffällig
…kann durchaus hilfreich sein statt hinderlich, das lässt sich als sanfte Botschaft aus dieser Story lesen, geschrieben aus der Perspektive der Ich-Erzählerin, u.a.: „Cosy Crime aus England mit Herz, Humor und einer ganz besonderen Heldin: »Ein mysteriöser Gast« von Nita Prose ist der 2. Band der humorvollen Krimi-Reihe um das liebenswerte, leicht autistische Zimmermädchen Molly Gray. Unblutig und warmherzig: Zimmermädchen Molly ermittelt mit den Tricks von Inspektor Columbo und den Weisheiten ihrer Großmutter. Mit Stolz und Hingabe schüttelt Zimmermädchen Molly Gray Kissen auf, putzt die Geheimnisse der Gäste fort und lässt die eleganten Suiten des Regency Grand Hotel in Perfektion erstrahlen.“ Natürlich wird eine Zwangshandlung erkennbar, gespeist auch durch Glaubenssätze, vermittelt von der Gran (z.B. S. 203f. – dort das Vermeiden von negativen G.). Und mit selbst erlernten Techniken, wie sie manch Weiterbildner vielerlei Couleur bekannt vorkommen werden, siehe den Gedächtnispalast, hier Glückspalast genannt (S. 62). Oder das Reinhören in die Gerüchteküche, gerade wenn Sensations-Touristen das Hotel überschwemmen (S. 101 usw.). Und wie war das noch mit „Stärken stärken“ (S. 159f.)?!

Besondere Begabung
…als „die andere Seite der Medaille“ jedenfalls erweist sich als hilfreich – sogar die Polizistin lernt diese als nützlich anzuerkennen, wenn auch erst spät (siehe S. 284f. usw.)… Denn Molly hat gelernt, derlei in einen normalen Alltag zu überführen… „Als jedoch ein berühmter Krimi-Autor im ehrwürdigen Tee-Salon tot umfällt, reichen nicht einmal Mollys Künste aus, um das Ganze einfach wegzuwischen: Dem Hotel steht eine neue Mordermittlung ins Haus.“ Dabei können Insel-Begabungen durchaus hilfreich sein, wie im Laufe des Geschehens gar die Kommissarin erkennt, die zunächst genervt ist, quasi à la mancher Miss-Marple-Ermittlung – und eine vorige Mordsache erinnernd (Band 1)… Nun, „bald wabern Gerüchte und Verdächtigungen durch die Flure, und es wird klar, dass unter dem Fünf-Sterne-Glanz hartnäckiger Schmutz lauert. Molly weiß, dass sie den Fall lösen könnte. Doch dazu müsste sie sorgfältig verschlossene Erinnerungen an die Vergangenheit und ihre geliebte Großmutter hervorholen. Denn Molly kannte den toten Gast vor langer Zeit – und er kannte sie …“ Das wird noch eine wichtige Rolle spielen, beim Aufklären des Falls. Alles in allem unterhaltsam und gespickt mit hilfreichen Impulsen, auch für den Alltag von Trainer, Coaches, Beratern & Col! Abgesehen vom unterschwelligen Plädoyer für Diversität… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter