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Einführung in die linguistische Diskursanalyse

Autor Thomas Niehr
Verlag WBG
ISBN 978-3-534-25524-5

„Eigentlich“ bezieht sich dieses Vorgehen ausschließlich auf schriftliche Texte, doch gilt (S. 31): „Denkbar wäre demnach ein Diskurs, dem auch (oder sogar ausschließlich) gesprochene Texte zugrunde liegen.“ Womit die diskutierte Vorgehensweise für alle interessante Einblicke gewährt, die sich mit Kommunikation befassen. Als Trainer, Berater, Führungskraft, siehe Meetings, siehe Konflikt-Situationen. Alle jene Vorkommnisse also, die mit dem Austausch mehrerer Personen zu tun haben. Grundlegend ist diese Einführung naturgemäß für jene Leser, die sich wissenschaftlich mit Sprache befassen: Nach dem Herleiten des Themas inkl. Definitionen und der Geschichte der Diskursanalyse geht es um die anzuwendenden Methoden:  1. Dimensionen der Analyse, 2. Analyse der Lexik, 3. … der Metaphorik, 4. … der Argumentation, konkret anwendbar dargestellt und mit Aufgaben unterlegt. Für diese gibt es Lösungsvorschläge (S. 127ff.). All das als „state of the art“: „Die D. hat in den letzten 20 Jahren in der Linguistik immer mehr an Bedeutung gewonnen. Sie untersucht die sprachliche Konstitution gesellschaftlichen Wissens. Eines ihrer wichtigsten Ziele ist die Ermittlung und Beschreibung typischer Denk- und Handlungsmuster aufgrund sprachlicher Daten.“ (Text Rücktitel) Wie pragmatisch das Vorgehen anwendbar ist, dafür nur noch ein Zitat (S. 86, „Lexik“): „Diskursakteure versuchen, ihre Sicht der Dinge im Diskurs dadurch zu manifestieren, dass sie diese auch gleich mit solchen (neuen) Begriffen belegen, die sowohl Ausdruck und Inhalt wie auch das Referenzobjekt enthalten. Sie unternehmen damit den Versuch, „qua Begriff Sachverhalte zu schaffen“.“ Oh ja! Ein prima Beispiel dafür, wie das Vorgehen etwa in Kommunikations-Seminaren anwendbar wäre … HPR

Hanspeter Reiter