Es gibt viel zu tun
Autor | Bill Clinton |
Verlag | Plassen |
ISBN | 978-3-864-70017-0 |
Das ist stark auf die USA ausgerichtet, wie zu erwarten war – und es geht vor allem um das leidige Thema: Mehr oder weniger Staatsanteil. Jenes Thema, das Demokraten und Republikaner auseinander treibt wie kaum ein anderes, wieder kehrend auch in jedem Wahlkampf, so auch 2012: „Warum wir kluge Politik für eine starke Wirtschaft brauchen“ – mit Seitenblicken auf Europa. Dass dieser Ex-Präsident fast mächtiger ist als zu seinen Zeiten als „mächtigster Mann der Welt“, jedenfalls mächtig (ein-)wirkt, zeigt sich gerade 2012, als er dem ehemaligen Konkurrenten (seiner Frau) im Wahlkampf stark unter die Arme greift. Womit er natürlich zusätzlich Öffentlichkeit für sich, seine Stiftung (und auch für seine Frau als voraussichtlich nächste Demokraten-Kandidatin) schafft. Bill Clinton versteht es exzellent, deutlich zu machen, dass zu wenig Staat eher Gefahr bringe denn zu viel Staat. Jedenfalls dann, wenn die Politik weniger den Menschen denn das System im Fokus trage: „Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich mein Land liebe und mir Sorgen um unsere Zukunft mache … Amerika ist im Kern eine Idee – egal, wer Sie sind oder woher Sie kommen: Wenn Sie hart arbeiten und sich an die Spielregeln halten, haben Sie die Freiheit und die Chance, Ihren eigenen Träumen nachzugehen und Ihren Kindern ein Land zu hinterlassen, in dem sie dies ebenfalls tun können … Wir müssen Amerika wieder zukunftsfähig machen.“ (u.a. Umschlagtext) Seinen Ausblick formuliert er im abschließenden Kapitel „Es gibt viel zu tun“ (S. 229ff., Nachwort) gewohnt affirmativ, u.a. mit diesen Worten: „Auch in dieser neuen, mehrpoligen Welt können wir Amerikaner noch die besten Erneuerer sein, der weltbeste Produzent neuer Waren und Dienstleistungen, die Besten, wenn es um die Eingliederung von Menschen aller Herren Länder, aller Rassen, Religionen und Kulturen geht. Und wir können der Welt das beste Vorbild abgeben, was gemeinsam erarbeitete Chancen und geteilte Verantwortung anbetrifft. Wir können ihnen allen zeigen, was individuelle Freiheit und enge Zusammenarbeit zu leisten vermögen und wie wichtig freie Märkte, aber auch ein sich einmischender Staat sind.“ (S. 232) Denn natürlich geht es in diesem Buch um die USA, doch in einer globalisierten Welt – inkl. Europa! – HPR