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Feuer in der Tooley Street

Autor Ann Perry
Verlag Heyne
ISBN 978-3-453-42499-9

„Ein Daniel-Pitt-Roman (Daniel-Pitt-Serie, Band 3)“ schließt an jene Reihe an, die dessen Vater im Blick hat. „Ein scheinbar hoffnungsloser Fall – kann Daniel Pritt helfen?“ lässt sich naturgemäß rasch und klar beantworten: Klar doch  …

Brand und Mord
Sind hier eng verknüpft, im Zentrum stehend. Doch letztlich geht es um die Rolle von Frauen zu jener Zeit, in England noch sehr viktorianisch, obwohl inzwischen Enkel George V. König ist… Als Junior der Anwalts-Kanzlei darf Daniel Pitt sich ziemlich viel heraus nehmend, u.a. seinem Vater „geschuldet“, doch vor allem seinem wachen Geist – und seiner etwas ambivalenten Beziehung zur Kanzlei-Inhabers-Tochter Miriam… Um die es letztlich geht, in diesem historischen Lokalkrimi, mit der „Suche nach dem perfekten Zeugen. 1910: Ein Lagerhaus in den Londoner Hafendocks brennt. Ein Krimineller stirbt, der andere wird als sein Mörder verdächtigt. Der Anwalt Jessie Beale jedoch ist von dessen Unschuld überzeugt und bittet Daniel Pitt um Hilfe. Der Fall scheint aussichtslos – es sei denn, Pitt schafft es, schnell einen Sachverständigen aufzutreiben, der vor der Jury glaubhaft bezeugen kann, dass es sich bei der Ursache des Feuers nicht um Brandstiftung handelt.“ Tja…

Frauen-Rolle zu Anfang des 20. Jahrhunderts
Nun, wenn es darum geht, Beziehungen zu nutzen, dürfen auch Frauen ran, zu jener Zeit: „Pitts gute Freundin Miriam fford Croft weiß Rat: Sie wurde vom respekteinflößenden Forensiker Sir Barnabas Saltram ausgebildet, dessen Reputation genau auf solchen Zeugenaussagen beruht. Doch als Saltram sich bereit erklärt, den Unschuldigen vor dem Galgen zu bewahren, setzt Daniel Pitt damit eine Kette von Ereignissen in Gang, die fatale Folgen hat…“. Leser verfolge deutlich über 450 spannende Seiten hinweg einer Dreier-Kette an Fällen, quasi zwangsläufig aufeinander folgend. A bissal dokufiktional zudem, die gesellschaftliche wie wissenschaftliche Situation der damaligen Zeit fein abbildend: Männer und ihr (fragiles?) Selbstbewusstsein – und der „Kampf“ der Frauen um Gleichberechtigung. Passend habe ich diese Rezension am Weltfrauentag 2021 geschrieben  … Leser darf auf „Fortsetzung folgt“ gespannt sein – und greife inzwischen einfach nach den beiden Vorgänger-Romanen: Todesurteil im Old Bailey und Flucht an die Themse. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter