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Französisches Roulette

Autor Martin Walker
Verlag Diogenes
ISBN 978-3-257-07118-4

„Der dreizehnte Fall für Bruno, Chef de police!“ bietet den gewohnten Mix aus Augen zwinkerndem Miterleben von Provinz-Geschehen, scheinbar betulich wieder kehrend, siehe sein Begleiten nahe an den Menschen. Sei es an ländlichen Events, sei es bei Jagd oder Ausreiten: Bruno ist dabei, hat alle(s) im Griff. Ach ja, Mix – und mit seinem pragmatisch-praktischen Lösen von Fällen, erschwert durch Eingriffe weit(er) entfernter Institutionen: a bissal Gesellschafts-Kritik halt…

Das Perigord
…ist die Welt dieser wunderbaren Lokalkrimi-Serie, nun mit dem Glückszahl-Fall 13. Doch auch (und gerade) dort geschieht, was halt so passiert – Mord am Ort! Tja, wenn auch dies gilt, eigentlich: „Im Périgord leben die Menschen lang und glücklich. Darauf spekuliert auch der Witwer Driant, als er seinen ganzen Besitz auf ein lebenslanges Wohnrecht in einer schicken Seniorenresidenz setzt. Er weiß nicht, dass das Roulette-Rad tausende Kilometer weit entfernt von einem russischen Oligarchen gedreht wird. Kurz darauf ist Driant tot – rien ne va plus. Nur Bruno ahnt das große Spiel dahinter. Seine erste Spur führt ins malerische Château einer Rocklegende.“ Hübsch aufregend, spannend – und zugleich so menschlich:

Polizist in der Provinz
Brunos Liebesleben ist Dauerthema genauso wie seine Küche, gerne genutzt fürs Bekochen von Freunden wie auch Gesprächs-Partnern seiner Profession (z.B. S. 159ff. etc., mit Rezepten im Beschrieb, wofür es ja gar ein eigenes „Brunos Kochbuch“ gibt  …). So wird (für Leser wie für Protagonisten) manches vergnüglich, was doch herausfordernd daher kommt. Wer Wein mag, kommt natürlich auch dieses Mal auf sein(e) Kosten, siehe etwa S. 44f. über das Kultivieren des Merlot. Als feinsinniger auch Pädagoge erweist Bruno sich beim Schwimmkurs für kleine(re) Kinder S. 118f., Besonderheiten von Polizei und Militär gibt´s allerdings auch wieder, klar – hier zur Spezial-Ausbildung von Hunden in Sachen Sprengstoff & Co. (S. 150 und rundum). Oder EU und das Kaufen von Staatsbürgerschaft (S. 184ff.) plus Historisches, etwa in Sachen Resistance (S. 179 etwa). Auch um Musik geht es dieses Mal (mal wieder), worauf der Autor in seinen „Danksagungen“ S. 389ff. eingeht. Will sagen: Auch dieses Mal ist auf diesen fast 400 Seiten unterhaltsamer wie spannender Lektüre eine Fülle von interessanten Informationen verarbeitet und versteckt, voila & fein! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter