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Frauen lassen ihn nicht los

Autor Vera Wagenvoort
Verlag Eigenverlag
ISBN 978-3-000-76088-4

Bewerber-Coach „wechselt“ das Genre – und ergänzt ihre Publikationen um einen Roman, mit immerhin mehr als 250 Seiten: Vera Gemein, nun Vera Litti, mit Pseudonym – oder gar Geburtsname? Wie auch immer, diesen „Liebes-Roman“ jener mir lange bekannten Autorin musste ich mir natürlich anschauen  … Über die Autorin gibt´s Infos auf S. 260.

Alle(s) Frauen oder was?
…hätte ich mir durchaus als Titel vorstellen können… Das ist die Story: „Erfolgreicher Mittvierziger steckt in einer Krise. Was tun? Auf Lanzarote sucht er Erholung – und begegnet Lydia. Die lebensfrohe Animateurin mit dem feinen Gespür für menschliche Schwingungen bringt ihm in Gesprächen die Gefühlswelt von Frauen näher. Doch so leicht lassen sich lange eingefahrene Routinen nicht ablegen. Wird es ihm gelingen, sich seinen Traum von einem Leben in Liebe und Harmonie zu erfüllen?“ Im Laufe der Story erfährt die Leserschaft immer mehr über den Protagonisten, der sich tatsächlich über seine Affären definiert: Bestens organisiert und scheinbar risikofrei. Schön die diversen Ansätze etwa fürs Präsentieren mit konkreten Beispielen / Metaphern, etwa unterschiedliche Schuhe (S. 83f., später nochmals aufgegriffen): Da haben (auch) alle was davon, die mit Weiterbildung jeglicher Couleur zu tun haben  …

Sach-Roman als Genre
…scheint mir die passende Bezeichnung: Quasi ein Coaching-Roman als Leitfaden fürs Umgehen mit Liebe, Beziehung, Partnerschaft. (Aah, das wäre doch ein feiner Untertitel  …?!) Aus den Perspektiven beider Geschlechter, primär jener des Protagonisten Thomas (heftig selbstbezogen) und seiner Coach Lydia – ja, dahin entwickelt sich beider Verhältnis im Laufe seines Lanzarote-Aufenthalts. So entsteht ein leicht nachvollziehbarer Leitfaden, der von Betroffenen (Selbst-Erkenntnis?!) wie auch von Unterstützern anwendbar ist. Konkret erlebbar durch diese Art Story-telling – und zugleich fundierte Quelle! Auch fürs eigene Präsentieren etwa in Sozialen Netzwerken und/oder Dating-Plattformen (S. 110f. usw.), als interessante Format-Variante Chat-Verlauf „zitiert“ – gelungene Idee! Wie ist das mit den schon klassisch verbreiteten Unterschieden Mann-Frau in Kommunikation und Verhalten? Derlei Interkulturelles bietet konkrete Beispiele, wie sie manch Trainerin oder Coach einfließen lassen mag & kann (S. 142 z.B.). Führungskräfte mögen zudem hilfreich finden, welche Gedanken sich Thomas zum Umgang mit seiner Assistentin macht (etwa S. 163). A bissal esoterisch-spirituell wird´s dann S. 196ff. beim Thema Sternzeichen, nett… (Ich hatte mal einen Agentur-Kunden, vor zig Jahren, der das Beauftragen vom Ergebnis einer entsprechenden Analyse abhängig machte: Das fiel positiv aus, die Zusammenarbeit dagegen – oh Mann!) – Doch nun lese selbst! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter