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Führung: Feedback auf Augenhöhe

Autor Daniel Goetz, Eike Reinhardt
Verlag SpringerGabler
Seiten 64
ISBN 978-3658157302
Preis 9,99

Feedback wird eingesetzt, um im Idealfall auf konstruktive Weise auf unbewusste oder unangebrachte Verhaltensweisen aufmerksam zu machen. Ein Feedback kann positiv und negativ erfolgen. Das Feedback besteht zum einen aus dem Feedback-Geben, dem Mitteilen der subjektiven Wahrnehmung und zum anderen dem Feedback-Nehmen, d.h. zu erfahren, wie andere einen wahrnehmen. Soweit so gut, aber ist es so einfach, was ist beim Feedback geben und nehmen zu beachten, wo liegen die Fallstricke? Die Bedeutung von Feedback für die persönliche Weiterentwicklung und damit verbundene Schwierigkeiten erkannte schon Diogenes (400 vor Chr.):

 

Um uns zu vervollkommnen, brauchen wir entweder aufrichtige Freunde oder hartnäckige Feinde. Sie öffnen uns die Augen für unsere guten und schlechten Handlungen – die einen durch Erfahrungen, die anderen durch ihren Tadel.

 

Von wem werden Hinweise auf „schlechte Handlungen“ angenommen, sind wir bereit, von anderen zu lernen? Erkennen und suchen wir Feedback als „kostenlose Beratung“?

Bewusst und aktiv eingesetzt, fördert Feedback eine offene Kommunikation, verbessert die Arbeitsatmosphäre, die persönliche Entwicklung und die Leistung der Organisation. Feedback ist m. E. ein unterschätztes aber „mächtiges“ Instrument. Nützliches Feedback muss klar und wertschätzend sein – dann kommt es an, so die Autoren. Ja, daher ist es erfreulich, dass zu dem wichtigen Thema eine umfassende, leicht verständliche Darstellung mit Praxisbeispielen und Übungen erschienen ist. Das Buch enthält die essentials (so auch der Titel der Buchreihe) zum Thema: Begriffsdefinitionen, Übersichtsgraphiken, Praxisbeispiele, Zusammenstellung, Kurzbeschreibung der nützlichen Kommunikationsmodelle, Tipps für erfolgreiches Feedback, Checklisten und eine hilfreiche Zusammenfassung in den Kapiteln

  1. Vorteile von Feedback
  2. Grundlagen und Modelle
  3. Fehler beim Feedback vermeiden
  4. Wirkungsvolles Feedback, das ankommt.
  5. Vorbild sein: Feedback annehmen

 

Das Buch kann daher allen empfohlen werden, die die Essentials von Feedback kennenlernen, die Feedback für sich anwenden und Feedback als „kostenlose Beratung nutzen wollen.

Häufig wird jedoch Feedback als Kritik und Angriff verstanden. Ob dies so ist und die Bereitschaft zum Lernen vorhanden ist, hängt auch von der Feedbackkultur der Organisation ab. Daher sollte bei der Neuauflage dieser Aspekt stärker betont und auch die deutliche „Warnung“ gegeben werden, darauf zu achten, ob Feedback (geben) zur Kultur gehört, denn ansonsten kann auch theoretisch perfekt gegebenes Feedback ggf. kontraproduktiv sein.

Wolfgang Neumann