Skip to main content

Funkenmord

Autor Klüpfel/Kobr
Verlag ullstein
ISBN 978-3-550-08180-4

„Kluftingers neuer Fall“ (der inzwischen elfte nämlich!) als Teaser plus „Kluftinger räumt auf“ als Überschrift des Rückseiten-Textes zeigt: Das Autoren-Duo führt die Tradition fort, Gottseidank, nach ihrem Thriller-Ausflug („Draußen“, von mir hier auch rezensiert).

Aus alt mach neu?
Naja, in diesem Sinn durchaus: Handelt es sich doch im Grunde um eben einen alten Fall, Kluftingers ersten, der seine Karriere begründet hat, worauf sein Vater nimmermüde hinweist, seinerzeit selbst Verkehrs-Polizist – wie damals auch noch Junior. Inzwischen ist dieser sicher, den Falschen verhaftet und zur Verurteilung geführt zu haben. Der inzwischen gestorben ist, beim Showdown im Wald, vor einigen Wochen… Doch gestartet werden die knapp 500 Seiten anders, mit privaten Problemen des Kommissars nämlich – seine Frau leidet unter Migräne (oder eigentlich unter Depressionen, wie es dem Leser scheint)… Tja, „Kluftinger steht vor einem Rätsel: Wie um Himmels Willen funktioniert eine Waschmaschine? Wieso gibt es verschiedene Sorten Waschmittel? Und wie überlebt man eine Verkaufsparty für Küchenmaschinen bei Doktor Langhammer? Weil seine Frau Erika krank ist und zu Hause ausfällt, muss sich Kluftinger mit derartig ungewohnten Fragen herumschlagen.“ Nun, so viel sei verraten: Das löst sich im Laufe der Geschichte…

Präsident
… wird Kluftinger zudem auch noch, jedenfalls interimistisch, ist seine Chefin doch hinweg gelobt worden, im Nachhall zu den Geschehnissen im Wald („Kuftinger“, weil´s um ihn selbst geht), bei dem u.a. der Hund seines Intim-Feindes Dr. Landhammer erschossen wurde – was eine launige Parallel-Story ergibt. Wie auch die rund um den Thermomix (ist das schon Product-Placement?!)… Und parallel zu den wenig geliebten präsidialen Pflichten wie Reden halten gibt´s was zu tun, eben „aus alt mach neu“: „Die Aufgaben im Präsidium sind nicht weniger anspruchsvoll: Der Kommissar will nach über dreißig Jahren endlich den grausamen Mord an einer Lehrerin aufklären. Die junge Frau wurde am Funkensonntag an einem Kreuz verbrannt. Doch das Team des Kommissars zeigt wenig Interesse am Fall »Funkenmord«. Nur die neue Kollegin Lucy Beer steht dem Kommissar mit ihren unkonventionellen Methoden zur Seite. Der letzte Brief des Mordopfers bringt die beiden auf eine heiße Spur.“ Und manches ist so anders als es vorher schien, durchaus auch der Neben-Beschäftigung von Kluftinger Senior geschuldet… Spannend, unterhaltsam wie immer, dafür sorgt schon die Figur des Kommissars, erneut fein gezeichnet: Priml… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter