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Handbuch der Sprachminderheiten in Deutschland

Autor Rahel Beyer / Albrecht Plewnia (Hg.)
Verlag Narr Francke Attempto
ISBN 978-3-8233-8261-4

Interessante Einblicke in die Sprachlandschaft „in deutschen Landen“ ist hier geboten, wissenschaftlich aufgearbeitet, doch auch für interessierte Laien wertvolle Informationen bietend. Auf immerhin nahezu 500 Seiten mit zehn Sprachen-Kapiteln plus der hinführenden Einleitung des Herausgeber-Duos…

Eigen- und Fremdsprachen
…sind hier versammelt, übrigens im abschließenden Band „einer Handbuchserie zu Sprachminderheitenkonstellationen unter Beteiligung des Deutschen“. Was also findet die Leserschaft hier? „In einer Zusammenschau sowohl autochthoner als auch ausgewählter allochthoner Minderheitensprachen nimmt dieses Handbuch die Mehrsprachigkeitssituation in Deutschland in den Blick. Einen dritten Fall stellen die sog. (Spät-)Aussiedler dar. Gemein ist all diesen Sprachgemeinschaften, dass sie sich im deutschen Diasystem befinden und durch Andersartigkeit zur Umgebungssprache auszeichnen. Zehn Überblicksartikel geben ausführliche Informationen über Demographie, Geschichte sowie politische und rechtliche Lage der jeweiligen Minderheiten. Zusätzlich wird für jede Minderheit eine Darstellung der Kompetenz- und Sprachgebrauchssituation wie auch der soziolinguistischen Situation mit ihren je spezifischen Sprachrepertoires geboten. Die Spracheinstellungen der Sprecher und die visuelle Wahrnehmbarkeit der jeweiligen Minderheitensprachen im öffentlichen Raum werden ebenfalls analysiert. Mit Beiträgen von Bernhard Brehmer, Ibrahim Cindark, Serap Devran, Katharina Dück, Reinhard Goltz, Dieter W. Halwachs, Hanna Jaeger, Andrea Kleene, Grit Mehlhorn, Thomas Menzel, Karen Margrethe Pedersen, Jörg Peters, Anja Pohontsch, Doris Stolberg und Alastair Walker.“ Ein weites Feld also!

Die Minderheiten-Sprachen
… im einzelnen: Dänisch als Minderheitensprache (erinnerte mich an meinen Chefredakteur bei www.comicoskop.com) * Die Friesen und das Friesische in Nordfriedland * Saterfriesisch * Niederdeutsch * Sorbisch (darauf war ich in den 1990er Jahren gestoßen, bei beruflichen Besuchen in Brandenburg) * Romanes, die Sprache der Sinti und Roma * Russisch * Türkisch in Deutschland * Die polnischsprachige Minderheit (hat mich an Podolski und Klose erinnert  …) * Deutsche Gebärdensprache, übrigens für sich schon ziemlich variantenreich, alleine hier in Deutschland! Jeweils untersucht wie folgt: 1 Geografische Lage, Demografie und Bevölkerungsstatistik 2 Geschichte (individuell unterschiedlich strukturiert) 3 Rolle und Präsenz der M. in Bezug auf Wirtschaft, Politik, Kultur und rechtliche Stellung (evt. vorhandene Medien inkl.) 4 Soziolinguistische Situation: Kontaktsprachen, Sprachform(en) des Deutschen und der M., sprachliche Charakteristika, Code-Switching und Sprachmischung (hochinteressant!) 5 Spracheinstellungen gegenüber dem (…) als Schriftsprache 6 Linguistic Landscapes (mit Abb.en idR) 7 Zusammenfassung 8 Literatur. Umfassend und detailliert also – relevant damit auch für jene Interessierte, die sich nur über eine oder wenige dieser immerhin zehn Sprachen informieren möchten. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter