Handbuch Organisationsdiagnose

Ein Handbuch gibt keinen Über-, sondern einen Einblick. Das Handbuch Organisationsdiagnose ermöglicht diesen Einblick allerdings mit einem breiten Horizont. Dies verdankt es zum einen den thematischen Rubriken, die unter von der „Theorie der Organisationsdiagnose“ sowie diese bezogen auf Business Excellence Prozesse “ über „Individuum und Gruppe“, „Organisation“ bis hin zu Anwendung und Aktionsfragen reichen, und zum anderen den unterschiedlichen Profilen der Autoren und Autorenteams.

Die Beiträge vereinigt bei aller Verschiedenheit von Akzenten und Aspekten im Themenbereich Organisationsdiagnose ein roter Faden, der im ersten einführenden und Überblick gebenden Kapitel begründet und hervorgehoben wird: Das Buch vereinigt Aufsätze zur Organisationsdiagnose, die diese unter dem Vorzeichen eines psychologischen Ansatzes betreiben. Nicht die Institution, nicht die Administration etc. stehen im Zentrum der Betrachtungen und Ausführungen, sondern das Psychologische, insbesondere das Persönliche und Personale, sowie das Behaviorale, also Individuum, Interaktion und Aktion. Dieser Schwerpunkt eröffnet sich dem Leser schnell, wenn er die Titel der einzelnen Beiträge aus den Hauptkapiteln B bis D liest. Weniger publik und daher besonders lesenswert sind die Ausführungen zu Organisationsdiagnose als Disziplin: von Theorien/ Modellen, epistemologischen Grundlagen und anthropologischen Vorannahmen bis zu Methoden und Anwendung.

Vielleicht ist dem psychologischen Ansatz mit seiner Exponierung des Subjektiven auch gezollt, dass sich die Beiträge durchaus in Qualität, Horizont und Aktualität unterscheiden. Das mindert den Wert der Lektüre keineswegs. Sie geben wissenswerte Einblicke, erinnern auch den Profi unter den Weiterbildnern an Vergessenes, gleichwohl Wichtiges. Sie tun dies jeweils unterschiedlich schmal oder breit selektiv, aktualitätsbezogen und kritisch.

Ein Handbuch will ein- und hinführen, will als Nachschlagewerk erste Adresse sein, will im Sinn einer Stufe oder eines Sprungbretts zu eigener gedanklicher Vertiefung und dank des durch es angeeigneten Vorwissens eine gezielte und insofern kompetente Recherche ermöglichen. Das gelingt diesem Handbuch allemal.

Dr. Regina Mahlmann