Hirn-Rissing
Autor | Henning Beck |
Verlag | Hanser |
ISBN | 978-3-4464-4038-8 |
Mit Humor, zahlreichen weniger geläufigen Analogien und Metaphern und nicht zuletzt einem fröhlichen Stolz, dem Kreis der Gehirnforscher zuzugehören klärt der seit 2012 promovierte Neurobiologe, Henning Beck, über 20 Neuromythen auf.
Die Zusammenstellung der bekannten und viel zitierten Mythen, mehrheitlich der Übersimplifizierung oder dem Festhalten an überholten Annahmen zu verdanken, und die Erläuterung, inwiefern der Abschied von den radikalen Vereinfachungen sinnvoll ist, lässt sich dank der Routine, die der Autor offenkundig darin hat, populärwissenschaftlich über die Thematik zu sprechen, auch für Laien nachvollziehbar und flüssig lesen.
Die „aufklärerische“ Absicht, wie es Henning Beck formuliert, wird durchweg eingelöst – dank nachvollziehbarer Erläuterungen und Wissensvermittlung – und bietet auch dem Leser, der sich bereits näher mit der Materie befasst hat, manches „Aha-Erlebnis“. Das gilt, obgleich die eine und andere Eindeutigkeit mancher Aussage ein Stirnrunzeln oder Blättern in Fachbüchern hervorruft.
Ein gelungenes Buch, das insbesondere jenen Personen (auch und gerade in der Weiterbildung Tätigen) empfohlen sei, die nicht tiefer in die Materie einsteigen, aber doch hier und da auf neurowissenschaftliche Erkenntnisse verweisen möchten, ohne in die Peinlichkeit zu laufen, einem Mythos aufzusitzen.
Ach ja, der 0,5 Mythos ist ein (freilich nicht nummerierter) Abschnitt mit dem Titel „Ein Selbstverteidigungskurs gegen Neuromythen“.