Hirnforschung 9: Mensch und Spiel
Autor | FAZ-Dossier |
Verlag | FAZ Audio |
ISBN | 978-3-898-43436-2 |
2h19m sind gesammelte Artikel als Audio geboten, ein Hör-Dossier also. Die Relevanz des Spielens wird immer wieder betont, siehe „Rettet das Spiel“ von Hüther & Quarch erst letztes Jahr veröffentlicht, in Perspektive Hirnforschung. In Zeiten von Gamification und Virtual Reality ist das Besinnen aufs Spiel(en) als solches besonders wertvoll. Und der Homo ludens wurde u.a. von Johan Huizinga schon 1938 als solcher definiert.
Das wird geboten
Menschliches Tun in ausführlichen Kontext gestellt, das passt zu einem Medium wie FAZ (und seiner Sonntagszeitung): „Ganz ohne die Zuhilfenahme moderner Mess- und Analyseverfahren wusste Friedrich Schiller schon vor über 220 Jahren um den Wert und den Sinn des Spiels für die Entwicklung und das Befinden des Menschen. Allein die spielerische Vermittlung zwischen Vernunft und Erfahren ermöglicht es nach Schillers Prämisse, das Gute und Schöne erkennen zu lernen. Vor allem das zweckfreie Lernen im Spiel macht das Leben lebenswert, bedeutet letztlich „ästhetische Erziehung“.“ Lang, lang ist´s also her, dass bewusst über menschliches Spielverhalten reflektiert wurde – und das in der Literatur nachvollziehbar hinterlassen ist. Und „Die moderne Hirnforschung hat diese Annahme letztlich bewiesen. Man weiß heute, dass die Qualität der im Laufe der kindlichen Entwicklung entstehenden neuronalen Verbindungen direkt auf die Qualität der spielerischen Erfahrungen zurückgeführt werden kann. Die kreative Verbindung von Ideen, die Intensität der Vorstellungskraft, das sprachliche Vermögen und die generelle geistige Reife entwickeln sich aus der Art, wie Menschen spielen und wie sie spielen können. Denn nicht jeder hat die gleichen Chancen, sich spielerisch zu entwickeln.“
Das Kind im – Menschen?!
Kreativ sind Kleinkinder in ihrem Mühen, ihre Welt zu erforschen, sich zu entwickeln – ein sehr natürliches Verhalten. Doch das Spielerische bleibt uns ein Leben lang – Frauen übrigens natürlich genauso wie Männer, sogar in E-Games, wie wir inzwischen wissen (je nach Art des Spiels: Gerade Serious Games für Bildung und Weiterbildung generell relevant – also auch für Trainer, Coaches und Berater!). „Das neunte F.A.Z.-Hörbuch der Reihe Hirnforschung vermittelt interessante Erkenntnisse über das kindliche Spiel, seine Rahmenbedingungen und seinen Stellenwert für Reifung und Entwicklung. Auch dem Spiel der Erwachsenen haben sich die F.A.Z.-Autoren – teils im Selbstversuch – ausgiebig gewidmet. Erwachsene spielen anders, meist nach festen Regeln und häufig mit dem Ziel zu gewinnen.“ Meist sind Kinder ziellos unterwegs: „Die 16 Beiträge auf diesem Hörbuch betrachten die verschiedenen Phasen des kindlichen Spiels – von den ersten Sortier- und Bauübungen über Rollenspiele bis hin zu Gesellschaftsspielen mit Wettbewerbscharakter. Spielzeug, Spielgeräte und Spielplätze werden dabei kritisch unter die Lupe genommen. Zum Zeitvertrieb, zum Nervenkitzel oder
um die Lust am Gewinnen zu spüren, spielt der Mensch auch noch, wenn er den Kinderschuhen entwachsen ist.“ Ja, aufgegriffen ist dieses Thema u.a. im von mir heraus gegebenen „Handbuch Hirnforschung und Weiterbildung“ (beltz). HPR