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Höhere beruflich-betriebliche Bildung

Autor Ariane Neu
Verlag WBV
ISBN 978-3-7639-6648-6

„Entwicklung, Durchführung und Attraktivität am Beispiel der Abiturientenprogramme (Berufsbildung, Arbeit und Innovation – Dissertationen und Habilitationen)“ hat die Autorin untersucht und auf gut 300 Seiten präsentiert.

Das duale System
…des deutschen Ausbildungs-Wesens wird immer wieder hoch gelobt, stößt allerdings an Grenzen. Andererseits wird auch der „Akademisierungs-Wahn“ hinterfragt (Nida-Rümmelin), hier auch zitiert. Dass sich quasi das Beste aus beiden Welten durchaus zusammen führen lässt (oder zumindest ließe, würde mehr in dieser Richtung passieren), ist ein wichtiges Fazit dieser Analyse. Relevant durchaus für Weiterbildner jeglicher Couleur, geht es doch auch um Fort- und Weiterbildung. Eine Konsequenz ist denn auch und klares Ergebnis: Attraktiv werden derlei Programme einer betrieblichen Ausbildung für Abiturienten vor allem dann, wenn „zwei Fliegen mit einer Klappe“ erreichbar sind, etwa gleich Orientieren auf Führungs-Aufgaben, voila!

Betrieb, Berufsschule, Universität
…alle in einem Blick quasi! IHKn wie auch Branchen-Verbände mögen hier vielerlei Chancen erkennen, geht es doch ans Eingemachte, wie die langjährige Diskussion rund um Fachkräfte-Mangel deutlich macht. Also – Zugriff, nämlich zu diesem Band, der der bestehenden Markt analysiert und damit Chancen aufzeigt: Denn „bislang liegen kaum empirische Forschungsergebnisse zur curricularen Gestaltung und Attraktivität solcher beruflich-betrieblichen Qualifizierungsprogramme vor, die sich explizit an hochschulzugangsberechtigte Schulabsolvent:innen richten. Vor dem Hintergrund der Bildungsexpansion und einem nach wie vor existierenden Bedarf an beruflich qualifizierten Fachkräften stellt sich für die berufliche Bildung jedoch die Frage, wie Bildungsprogramme entwickelt und durchgeführt werden können, die für Abiturient:innen eine attraktive Alternative zum Hochschulstudium darstellen. Diesem Forschungsdesiderat widmet sich die vorliegende Dissertation aus einer berufsbildungswissenschaftlichen Perspektive. Die Analyse basiert auf 27 qualitativen Interviews mit institutionellen Akteuren sowie Teilnehmenden der sogenannten Abiturientenprogramme im Einzelhandel und fokussiert die curriculare Entwicklung und Durchführung dieser Programme sowie deren Attraktivität aus Teilnehmendensicht.“ Warum also sollte jemand nach erfolgtem Abitur diesen Weg nehmen?

Ergebnisse kurz gefasst
„Als Ergebnis präsentiert die Autorin zum einen Bedingungsfaktoren für eine attraktive Gestaltung beruflich-betrieblicher Bildung und zum anderen führt die theoretische Rückbindung und berufsbildungswissenschaftliche Einordnung der empirisch gewonnenen Erkenntnisse zu einer Typisierung der untersuchten Abiturientenprogramme als „höhere beruflich-betriebliche Bildung“. Diese Dissertation bereichert die (berufs-)bildungspolitischen und -wissenschaftlichen Diskussionen um eine mangelnde Attraktivität beruflicher Bildung sowie um den Ausbau höherqualifizierender Berufsbildung zur Sicherung des betrieblichen Fachkräftebedarfs. Interdisziplinäre Berufsbildungsforscher:innen finden hier neben empirischen Erkenntnissen über die curriculare Gestaltung attraktiver nachschulischer Bildungsangebote darüber hinaus auch einen Beitrag zu den Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsperspektiven der Absolvent:innen abiturientenspezifischer Berufsbildungsprogramme.“ Lassen wir beiseite, dass leider auch dieses Buch am Gendern leidet, wie heutzutage vielerlei Literatur rund um Hochschule, wie auch schon der zitierte Pressetext belegt: Hier wird Übersicht wie auch tiefreichende Analyse geboten! PS: Dazu passt derlei …“ Mit einem Abi-Schnitt von 1,1 standen Laura Attenberger aus Zenching im Landkreis Cham alle Türen offen. Trotzdem hat sich die 18-Jährige bewusst nicht für ein Medizin- oder Jurastudium entschieden, sondern für etwas ganz Bodenständiges: eine Maurerlehre.“ BR24, siehe u.a. auf Instagram. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter