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Ich Mann, du Frau

Autor Brigitte Röder (Hg.)
Verlag rombach
ISBN 978-3-793-05114-5

In Zeiten, in denen u.a. Neuro-Marketing erneut die unterschiedlichen Käufer-Rollen (und –Verhalten) von Männlein wie (vor allem) Weiblein auf dem Schirm hat, stellt sich natürlich die Frage, was ist ererbt, was anerzogen, an unserem Verhalten, je nach Geschlecht? Das Gender-Marketing war eines der Themen etwa beim Neuro-Marketing-Kongress in München 2013, siehe http://neuromarketing-wissen.de/neuromarketing-kongress/neuromarketing-kongress-2013/. Ein nettes Beispiel für humoriges Umsetzen des Themas liefert übrigens derzeit (Sommer 2015) outfittery: In einem TV-Spot wird das Shopping-Verhalten von M und W „unter die Lupe“ genommen. Während Frauen fröhlich genüsslich in den Kleidern „wühlen“, will Mann möglichst nichts damit zu tun haben – und mit einer potenziellen Beratung durch einen Verkäufer erst recht nicht! „Das Männchen wirkt orientierungslos … Plötzlich wird der Jäger zum Gejagten …“ – vielleicht finden Sie den Spot noch hier auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=dng1R-zgO1o. Outfittery ist natürlich die Lösung, via Fern-„Diagnose“ erhält der Mann die Vorauswahl bequem nach Hause geschickt. Sie sehen: „Das Thema Geschlechterrollen ist heute in aller Munde. Häufig werden aktuelle Verhaltensmuster mit der angeblichen Arbeitsteilung in der Steinzeit in Verbindung gebracht. Die Ausstellung »Ich Mann. Du Frau. Feste Rollen seit Urzeiten?« und dieses Begleitbuch gehen der Frage nach, was wir über Geschlechterverhältnisse in der Frühzeit wissen und wie die Archäologie zu diesen Erkenntnissen kommt. Zudem vermittelt das Buch Informationen zu den in der Ausstellung präsentierten Fallbeispielen aus der Ur- und Frühgeschichte und gibt Einblicke in die Arbeitsweise der Archäologie, speziell der archäologischen Geschlechterforschung. Thematisiert werden auch moderne Geschlechterbilder, ihre gesellschaftliche Relevanz und ihre Entstehung. Ausstellung und Begleitband sollen anregen, über moderne Rollenklischees oft auf die Vergangenheit projiziert und so legitimiert zu reflektieren, und auf diese Weise für die kulturelle Vielfalt der Bedeutung von « Geschlecht » in Vergangenheit und Gegenwart sensibilisieren.“ (Verlagstext) Dabei stößt LeserIn auf Stereotype und auf die Auseinandersetzung damit – vor allem auf viele interessante Exponate, die nachdenklich machen (können). HPR

Hanspeter Reiter