Ich-Plakate
Autor | Valentin Groebner |
Verlag | S. Fischer |
ISBN | 978-3-10-002403-9 |
„Eine Geschichte des Gesichts als Aufmerksamkeitsmaschine“ verweist als Untertitel schon darauf, dass die moderne Selfie-Manie ihre Basis wohl im Menschen hat statt nur quer beeinflusst zu sein. Dennoch beziehen sich Autor und Verlag im Umschlagtext durchaus auf den aktuellen Anlass: „Warum braucht im 21. Jahrhundert alles ein Gesicht? Große Augen, lächelnde Münder: Gesichter auf Plakatwänden sollen Gefühle erzeugen, Vertrauen, Intimität – alles Leitbegriffe der Werbung im 21. Jahrhundert. Aber der Glaube an die Wirkung von Gesichtern hat eine lange Vorgeschichte. Ihren Spuren geht der Historiker und Publizist Valentin Groebner in seinem klugen, elegant geschriebenen Essay nach. Ob Heiligenbilder, Renaissanceporträts oder Fotografien, alle diese Bilder sagen viel über die Fertigkeiten ihrer Macher aus, doch wenig über die dargestellten Menschen. Am Ende stellt sich die Frage, wie sehr wir diesen Gesichtern wirklich gleichen wollen – denn autonome Ich-Gesichter gibt es nicht. Der Band enthält 37 s/w-Abbildungen“, die denn auch treffend die Aussagen illustrieren, die in Kapiteln folgender Themen zu finden sind: Intro: Augen machen – Große Begriffe aus dem Mittelalter – Schwarz auf Weiß – Volksgesichter – Wunderbare Verwandlungen – Ausblick: Jede Menge Evidenz. Wie wirken wir übers Sehen und Gesehenwerden auf andere Personen? Wie identifizieren wir uns mit Anderen, siehe die Celebrity-„Masche“ in Werbe-Spots, Anzeigen und Youtube-Videos? Spielen uns unsere Gehirne Streiche oder was hat das mit Überlebens-Strategien zu tun? Schauen Sie nach, welche Antworten auf derlei Fragen Sie finden! Immerhin hat Visuelles (wie auch Visualisieren) eine Menge mit Lernen zu tun, damit auch: mit Weiterbildung! HPR