Identität

„Wie der Verlust der Würde unsere Demokratie gefährdet“ analysiert der Autor, bekannt u.a. durch sein früheres Werk „Das Ende der Geschichte“, durchaus umstritten.

Illiberale Pseudo-Demokratie
… ist es, was inzwischen in immer mehr Staaten dieser Erde den Frieden bedroht & Freiheiten einschränkt, teils erheblich. Und das wenige Jahre nach dem zunächst erfreulichen Wandel totalitärer Staaten (resp. Diktaturen) hin zu mehr Demokratie: „In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der demokratischen Staaten weltweit erschreckend schnell zurückgegangen. Erleben wir gerade das Ende der liberalen Demokratie? Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama, Autor des Weltbestsellers Das Ende der Geschichte, sucht in seinem neuen Buch nach den Gründen, warum sich immer mehr Menschen antidemokratischen Strömungen zuwenden und den Liberalismus ablehnen. Er zeigt, warum die Politik der Stunde geprägt ist von Nationalismus und Wut, welche Rolle linke und rechte Parteien bei dieser Entwicklung spielen, und was wir tun können, um unsere gesellschaftliche Identität und damit die liberale Demokratie wieder zu beleben.“ Weit ausgreifend geht der Autor zurück an die Anfänge des Gewinnens individueller Identität: Dazu bemüht er Luther wie auch Philosophen, seien es Griechen oder in der Neuzeit Rousseau oder auch Politologen, etwa zum Thema Eigentum. Vom Verlassen von eher lokaler Gemeinschaft hin zur Gesellschaft, die das neue Finden einer Identität des Individuums verlangte und erst entwickeln half. Verfassungen griffen das Recht auf Identität unterschiedlich auf, noch im 19. Jahrhundert waren Wahlrecht und weitere durchaus auf wenige „Auserwählte“ beschränkt: Männer mit Besitz, als Elite quasi. Gerade liberale Entwicklungen führt später erneut zum Verlust von Identität, weil eher Minderheiten in den Fokus (primär linker) Politik gerieten – und große Mehrheiten begannen, sich „abgehängt“ zu fühlen. Nur so sei erklärlich, dass Trump gewählt wurde und der Brexit Mehrheit erhalten habe. Fukuyama diskutiert ausführlich diverse Aspekte von Religion und Nation – und empfiehlt Schritte gerade für eine klar Integration von Zuwanderern, identifiziert diese als durchaus als relevant für die Entwicklungen der vergangenen Jahre. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter