Illuminati: Das Spiel

Freimaurer, Logen, Tempelritter … bis hin zum Auge auf dem Dollar-Schein: Geheim-Organisationen existieren seit Jahrhunderten und vereinen Verschworene, die sich zu besonderen Eliten zählen – letztlich waren die Handwerker-Gilden auch nichts anderes, und die Frei-Maurer gehen ja genau auf derlei zurück. Heutzutage sind es Vereinigungen von Politikern, Wirtschafts-Größen und gelegentlich sogar Wissenschaftlern, die offenbar in die Fußstapfen dieser Organisationen getreten sind, siehe die Bilderberger. „Es ist nur ein Spiel. Wirklich? Sie sind überall. Schlimmer noch: Die geheimen Verschwörungen waren und sind immer da. Doch kann man nicht irgendwo die Wahrheit finden? Vielleicht, aber mit Sicherheit nicht in Illuminati. Ehrlich gesagt, ist die Wahrheit ja auch völlig uninteressant, da Sie hier die einmalige Chance haben, der Kopf einer der Verschwörungen zu werden und schließlich DIE WELT ZU ÜBERNEHMEN. Ja, Sie haben richtig gehört. Und es gibt keinen James Bond, der Ihre Herrschaft verhindern könnte – nur Ihre Mitspieler können das. In diesem Brettspiel versuchen 2-6 Spieler, einflussreiche, natürlich streng geheime Gruppierungen zu übernehmen und ihre Macht zu vermehren. Kein Plan ist zu hinterhältig, kein Instinkt zu niedrig auf ihrem Weg zum Sieg.“ Dieses Spiel ist vielseitig variierbar, der Verlag differenziert sogar erweiterte Spielarten für „Fortgeschrittene“. Für einen Vorab-Eindruck gibt es hier übrigens die Spielanleitung als pdf-download: http://www.pegasus.de/detailansicht/53005g-illuminati-2te-edition/. Darin auch eine ausführliche Bibliografie (S. 21f.), überraschend vielseitig in den „Quellen-Angaben“ – wobei Dan Browns Thriller „Illuminati“ allerdings fehlt (von mir übrigens hier auch rezensiert). Wie immer beim Brettspiel gilt: Selber machen und damit erleben ist naturgemäß etwas Anderes als „Lesen“ (als Buch) oder „Sehen“ (im Film). Und bringt zugleich Vergnügen wie Spannung in Gesellschaft, und zwar: realer, anders als bei Computerspielen. Die Spielzeit beträgt zwischen ein und vier Stunden – oder auch länger, siehe: für Fortgeschrittene. Es existiert seit 1982 (hat 1982 auch einen Preis gewonnen), ist eigentlich ein Kartenspiel, erweitert um ein Spielbrett – und hat inzwischen diverse Anpassungen erfahren. Viel Vergnügen damit! HPR

Hanspeter Reiter