Immortalis

Dokufiktion als literarisches Genre meint zwar etwas Anderes, dennoch: Die Idee dieses Thrillers basiert (ähnlich wie „Genesis-Code“, von mir rezensiert) auf wissenschaftlich nachgewiesenen Fakten und vieldiskutierten Theorien rund um Religion und Archäologie, siehe „Unsterblichkeit“: „Die Schlange stand für die zyklische Wiederkehr der Natur, den endlosen Kreislauf von Leben und Tod, die urzeitliche Einheit aller Dinge. Aufmerksam betrachtete sie ein Blatt mit der nahezu pastoralen Darstellung eines geflügelten Uroboros in einem Garten mit einem Engel in der Mitte.“ (S. 242) Der Zusammenhang von Erkenntnissen der Antike – und zwar der arabischen -, ihrer Übertragung von einem pulverigen „Elixier“ hin zum Stein der Weisen und dem (europäisch-)mittelalterlichen Versuch der Alchemie, ein Mittel für Unsterblichkeit zu finden, bildet den Kern einer modern hektisch springenden Geschichte zwischen USA, Europa und vor allem Asien: Irak und Türkei stehen im Zentrum des Geschehens, zeitgeschichtliches Geschehen ist verarbeitet. Naturheilmittel und moderne Prävention stehen im Gegensatz zu hochtechnisierter Medizin und Genbiologie: Spannend und zugleich lehrreich, da anregend, sich mit angerissenen Themen weiter zu befassen, sie zu vertiefen. Dabei Jahrhunderte überspringend und so Zeitalter umspannend… Viel Vergnügen! – HPR

Hanspeter Reiter