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In Aufruhr

Autor Inga Vesper
Verlag Kindler
ISBN 978-3-463-00022-0

„Die sonnigsten Orte bergen die dunkelsten Geheimnisse“, das verspricht der Rückseiten-Titel… Und da ist arg viel Wahres dran, in diesem Thriller, der mehr ist als das: ein großer Gesellschafts-Roman über die USA Ende der 1950er Jahre…

Rassismus
…ist nur die eine Seite der „Medaille“ – die andere: klar definierte Rolle der Frau – und zwar egal, ob schwarz oder weiß … Umso überraschender, dass dieses Duo entsteht: „Schwarze Putzfrau und weißer Cop ermitteln in der kalifornischen Vorstadtidylle: Eine atemberaubende Kriminalgeschichte, in Zeiten von #blacklivesmatter und #metoo hochaktuell!“ Ein strafversetzter Polizist und eine aufbegehrende junge Schwarze schaffen es, interkulturelle Grenzen zu überschreiten und so erfolgreich zu ermitteln, im „Sommer 1959. Die perfekt getrimmten Rasen von Sunnylakes, Kalifornien, erschlaffen unter der Sonne. Die Swimming Pools glitzern. Und während eines langen Nachmittags verschwindet Joyce Haney.“ Mitten aus einer oberflächlich heilen Ehe-Welt, wie es scheint, lt. den Aussagen der Nachbarinnen.

Frauen-Schicksale
… stehen im Mittelpunkt dieses Romans, wie die Autorin selbst in irher „Anmerkung“ erläutert, S. 382ff. Und so arbeitet sie gerade die Frauen-Charaktere fein heraus, im Mittelpunkt eine Schwarze: „An diesem Tag kommt Ruby Wright zum Putzen ins Haus der Haneys und trifft nur die zwei Kinder an. Zu Tode erschrocken stehen sie neben einer Blutlache auf dem Küchenboden. Detective Mick Blanke, mit dem Fall betraut, wendet sich in seiner Verzweiflung an Ruby Sie ist ein Außenseiter so wie er, aber sie weiß mehr als jeder Detective über die Geheimnisse, die hinter den geschlossenen Vorhängen der Sunnylakes-Häuser lauern. Für Ruby – schwarz, arm und aus South-Central stammend – ist die Polizei jedoch eher Problem als Lösung. Trotzdem entscheidet sie sich, Mick zu helfen, und bringt damit alles in Gefahr – vor allem sich selbst.“ Höchst spannend, elaboriert geschrieben, eine scheinbar überwundene Zeit wieder auferstehen lassend – damit bedauerlicher Weise höchst zeitgemäß, siehe #BLM und #metoo …
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Hanspeter Reiter