Interkulturelles Coaching

Der Schwerpunkt dieser informativen Sammlung von Tools liegt auf dem Interkulturellen Coaching, verstanden als kulturspezifisches Coaching, in dem Coach und Coachee nicht der gleichen Kultur entstammen. Die Rede ist von Nationalkulturen. Da diese in sich durchaus nicht homogen sind, liegt in der Übergeneralisierung (und der Rede von „klassischen“ Konzpten) durchaus eine Schwäche der Sammlung. Wer die Ausführungen indes als Anregung und Sensibilisierung nimmt, liest mit großem Gewinn.

Die Ausführungen zu den Kulturkreisen Japan, Australien, China, Indien, Arabische Länder, Türkei, Rumänien, Polen, Südosteuropa, Italien, Deutschlang, Schweiz, Frankreich, Unitet Kingdom, USA, Brasilien und Argentinien sind nicht nur für interkulturell tätige Coaches instruktiv, sondern generell für Coaches; denn kulturelle Differenzen im Coaching liegen auch innerhalb von Nationalkulturen, etwa in unterschiedlichen sozialisierenden Milieus.

Sehr vorteilhaft für den Leser ist die über alle Kapitel einheitliche Grobstruktur. Auf diese Weise kann der Leser die Antworten auf die gestellten Fragen Länder bzw. Kulturregionen übergreifend vergleichen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede rasch identifizieren.

Die Struktur umfasst Coaching im Kulturraum (Verbreitung, Anlässe, gesellschaftlich Sicht, Beziehung Coach-Coachee und typische Beziehung, Anpassung von „klassischen“ Konzepten); funktionierende sowie kritische, nicht „ohne Weiteres“ funktionierende Coachingtools (Beschreibungen, Beispiele) sowie „Tipps“; auch Literaturhinweise und Angaben zu den Autoren sind zu finden.

Eine insgesamt sehr nützliche Sammlung, deren Wert nicht nur auf der konkreten, sondern auch auf der Metaebene liegt: Das Fremde als Anlass zu einem nachdenklichen Blick auf das Vertraute.

Hanspeter Reiter