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Kat Menschiks und des Diplom-Biologen Doctor Rerum Medicinalium Mark Beneckes Illustrirtes Thierleben

Autor Kat Menschik/Mark Benecke
Verlag Galiani
ISBN 978-3-869-71201-7

„Von feenhaften Glühwürmchen, schuldigen Hunden, betrunkenen Rentieren und verspielten Oktopussen“ berichtet der Wissenschaftler, Mitglied des Ig-Nobelpreis-Komitees für kuriose Wissenschaften. Womit schon mal klar ist: Humor und Ernst sind eng verquickt…

Kuriose Fakten, unterhaltsam präsentiert
…wofür auch die durchaus gediegenen, sorgsam ausgeführten Illustrationen von Kat Menschik stehen: Neben der zentralen, kraftvoll farbigen Darstellung sorgen rund herum angedeutete, skizzierte Ergänzungen dafür, dass quasi kleine Geschichten „erzählt“ sind, der auch als Comic-Illustratorin bekannten Zeichnerin aus der Feder fließend. Für den textlichen Input wiederum sorgt eben er: „…Mitglied des Ig-Nobelpreis-Komitees für kuriose Wissenschaften, Vorsitzender der Transsilvanischen Dracula-Gesellschaft und der bekannteste Kriminalbiologe der Welt: Dr. Mark Benecke! Und er liebt Tiere aller Art, Insekten vielleicht ein kleines bisschen mehr. Denn wenn er Spuren sammelt, um bei der Aufklärung eines undurchsichtigen Todesfalls zu helfen, kann er sich keinen besseren Mitarbeiter vorstellen als den rotbeinigen Schinkenkäfer. Die Markusfliege ist sogar sein Patenkind. Und was pflegeleichte Haustiere betrifft, steht die Fauchschabe bei ihm ziemlich weit oben.“ Schmunzeln ist das Eine, überraschter Gesichts-Ausdruck das Andere…

Vielerlei Inhalte
… sind geboten, darunter interessante Recherche und Präsentation zu „Tierkreuzungen“ (im Kapitel Wolfspudel, wat es allet jift!), dort S. 42ff. – oder das sehr soziale und empathische Verhalten von Staren als Gruppe (S. 124ff.). Immer gilt dies: „Tiere, daran hegt Mark Benecke keinen Zweifel, befinden sich auf Augenhöhe mit dem Menschen. Und sie haben viele beeindruckende, sympathische und amüsante Eigenschaften. Seit Jahren lenkt er daher jeden Samstag in seinem Wissenschafts-Podcast auf radioeins neben vielen anderen Themen die Aufmerksamkeit auf die Einzigartigkeit tierischer Wesen. Man betrachte beispielsweise den Oktopus: Außergewöhnlich klug, hat er es gerne eher entspannt und macht oft Quatsch. Oder die Biene, die nicht nur eine gute Fliegerin, sondern auch eine ganz passable Surferin ist! Oder den Buntbarsch, der depressiv wird, wenn man ihn mit der falschen Partnerin verkuppelt.“ Die Welt der Alexandersittiche in Bonn & Co., beschämte Hunde und ihr geschicktes Spiel mit den Menschen, Pfeilstörche (also Störche mit Pfeil im Körper unterwegs!) und nekrophile Enten – oder auch „Haustiere, die Menschen essen“: Eine reichhaltige Welt der Tiere…

Die Illustration macht´s!
„Kat Menschik sitzt gerne vor dem Radio und hört sich die Benecke’schen Tierbetrachtungen an, in denen neueste Forschung und altes Wissen zusammenfließen. Kein Wunder, dass sie sich eines Tages in den Kopf setzte, unbedingt ein Buch mit ihm zu machen.“ Das zudem gleich einleitend das Comic-Genre ins Spiel bringt, mit „Barks´ Thierleben nämlich. Über dessen vielerlei Figuren in und um Entenhausen, verquickt mit dem Verein D.O.N.A.L.D. wunderbar (da stand gerade „wünderbar“, auch fein ;-) ..) illustriert S. 11 als „Gedankenwelt“ des guten Carl Barks, mit Onos passend zu den Viechern in Sprechblasen, fein!!
Das Literaturverzeichnis S. 133 ff. ist weit reichend, Über die Autoren und das Buch S. 155f. ebenso vertiefend wie das Personen- und Sachregister… Bleibt der Verweis auf die Serie Lieblingsbücher, in der dieser Band erschienen ist – vorher etwa Kafka: Ein Landarzt, Poe: Unheimliche Geschichten, oder Kutscher: Moabit (Babylon Berlin!) – bisher ist der aktuelle Band bereits der neunte, alle von Kat Menschik illustriert (übrigens hier S. 157 mit einem „Selbstporträt“), welch ein Fundus … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter