Kilometer Null
Autor | Stefan Kutzenberger |
Verlag | Berlin Verlag |
ISBN | 978-3-8270-1441-2 |
„Eine wilde Reise ins Herz unserer gespaltenen Gesellschaft“ titelt die Rückseite dieses bibliophilen Hardcover von fast 400 Seiten…
Österreich und Südamerika
…im engen Zusammenspiel wie Auseinanderklaffen, wobei der Schwerpunkt fernab der österreichischen Heimat liegt. Vielleicht gar der Flucht- wie der Schmelzpunkt, das Verschmelzen von Identitäten? Wie auch immer, schließlich ist „der“ Protagonist „am Ziel einer wilden Reise in das Herz der Fiktion: In einer Pension des uruguayischen Grenzortes Santa María blickt der österreichische Exilschriftsteller Kutzenberger plötzlich in den Mündungslauf einer Pistole. So beginnt »Kilometer null« und nimmt die Leser mit auf eine Achterbahnfahrt, die ihren unfreiwilligen Helden quer durch den südamerikanischen Kontinent, tief in dessen Weltliteratur hinein und schließlich bis vor die Himmelspforte führen wird. Ein neues, ausgelassenes wie bewegendes Abenteuer des gleichnamigen Autors Stefan Kutzenberger, das mitten ins Herz unserer immer unwirklicher erscheinenden Gegenwart trifft und eindeutig beweist: Literatur kann alles.“
Parallel-Welten?
So mutet das Geschehen jedenfalls an: Zum Einen der „doppelte Kutzenberger“, realiter evt. integriert in die Erzähler-Rolle, dazu jener, über den berichtet wird, quasi sein Alter Ego. Dazu die an Stefan Zweig erinnernden Geschehnisse rund um beide, Kriegs-Zustände in Europa und zwischen Europa und Südamerika andererseits, in die Jetzt-Zeit versetzt. Flüchtlings-Situation und Nicht-Schreiben-Können, Verlust von Identität & Co. Im Widerstreit stehen F & R, so das Brandmarken der „Flüchtlinge“ aus Europa, sehr an andere Zeichen erinnernd. Doch hier geht´s eher Augen zwinkernd um Fiktives & Reales, letztlich um Belletristik und Sachbuch, hier konkret angedeutet (Auto-)Biografisches. Vielerlei literarische Assoziationen werden geweckt mehrfach etwa Don Quijote und sein Kampf gegen Windmühlen… Unterm Strich geht es allerdings vor allem hierum: Habe ich ein gutes Leben geführt, im Sinne von „gelungen“, als der letzten Frage aller Fragen – wie auch der Schluss zeigt, nachdem diverse Erzähl-Linien zusammen geführt sind… Wechselweise aus den verschiedenen Perspektiven erzählt und je Kapitel via km-Angabe zum letztendlichen Tatort verortet, ähnlich einem Countdown (allerdings springend, mal näher, mal ferner). HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de