Lernpsychologie

Was ist der Anlass, ein fast 8 Jahre altes Buch zu rezensieren? Die Rezensentin „stolperte“ darüber, blätterte darin herum, wurde durch die Bemerkung angezogen: „Dieses Buch ist in erster Linie ein wissenschaftliches Werk“ (Vorwort), begann also zu lesen – und bemerkte, dass im Parcours durch lernpsychologische Wälder die eine oder andere Baumart aus ihrem passiv-gewussten Status heraustrat.

Das Buch richtet sich vor allem an Studierende, so dass sich der Autor didaktisch auf sie einzustellen versucht und den Stoff so präsentiert, dass die Wahrscheinlichkeit, Gelesenes im Zugriff zu haben, wächst. Zu diesen Stärken zählen grafisch speziell hervorgehobene Frage-, Übungs-, Lernkästen, die Anregung zu Experimenten, Zusammenfassungen. Und die ausdrückliche Aufforderung, eine Art Wissensnetzwerk (!) zu zeichnen, sich selbst anzulegen, um das Gelesene für sich selbst besser zu be- und zu verarbeiten. (Dieser Appell entstammt offenkundig sowohl der Erkenntnis, dass die Wissensgebiete miteinander verwoben sind, als auch der – allerdings eher weniger kundig erscheinenden – Ausführung zu hirnbiologischen Erkenntnissen.)

Berater, Trainer, Coaches, zu deren Wissens-Hintergrund lernpsychologische Kenntnisse, Diskurse, Debatten unbedingt gehören, finden in diesem Buch einen (zusammenfassenden und gleichwohl ausführlichen) Überblick über das Gebiet (bis 2000) und eben dadurch die eine oder andere „Ach ja“-Erkenntnis – die ihrerseits die Professionalität in den Interventionen steigern kann.

Dr. Regina Mahlmann

Dr. Regina Mahlmann