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Luna

Autor Ian McDonald
Verlag Heyne
ISBN 978-3-453-31795-6

„Auf dem Mond entscheidet sich das Schicksal der Menschheit“ ist die durchaus glaubhafte Überschrift des Rücktitels: Diverse Nationen denken (wieder) an Mondlandung resp. planen sie konkret, siehe USA, China – EU?!

Mond als lukratives Ziel
Viele SciFis sind bereits erschienen, die mit dem Thema „Rohstoffe vom Mond“ spielen – und/oder mit dem Gedanken, einfach einer kaum mehr bewohnbaren Erde zu entfliehen, sei es für immer, sei es für einen Urlaub. In dieser Geschichte leben die Mondbewohner vom Mond – und sie bedienen eine ausgebeutete Erde. Ein wenig erinnert „Luna“ an den Aufbruch der Europäer gen Amerika – und aufs Westwärts-Streben der neuen Einwohner dort … Doch auch extraterrestrisch gilt: „Der Mond ist das reinste Paradies, wenn man genug Geld hat. Wenn nicht, ist er die Hölle.“

Die Geschichte
Ist sie das, „Die Zukunft: Schon lange ist der Mond den Menschen zu einer zweiten Heimat geworden. Doch auf dem Erdtrabanten geschieht nichts, ohne dass die dort ansässigen, rivalisierenden Wirtschaftsgiganten – die sogenannten Fünf Drachen – davon erfahren. Einer davon ist die Corta Helio Corporation unter dem Vorsitz der Patriarchin Adriana Corta. Als junge Frau musste sich Adriana in der brutalen Mondgesellschaft nach oben kämpfen“, hat es geschafft, sich in den Abbau von Helium-3 einzuklinken und so ein gigantisches Vermögen angehäuft – „und hat sich dabei eine Menge Feinde gemacht. Feinde, die Adriana und ihren Clan nun zu Fall bringen wollen …“ Dabei lauert der Feind gelegentlich genau dort, wo er am wenigsten erwartet wird.

Allzu menschlich?
Auch die typischen Macht-Anhäufungen und Probleme beim Generationen-Übergang setzt der Autor in seiner Geschichte ein: Kaum stirbt die Matriarchin, schon kommen die Ratten aus den Löchern. Und auch innerhalb der Familie(n) kriselt und knistert es – erst recht zwischen den fünf mächtigsten Familien der Mondgesellschaft. Trotz verwinkelter Heirats-Diplomatie, mitgebracht ebenfalls von der „guten alten Erde“. Dass auf Adriana letztlich deren Tochter zu folgen scheint, bildet ein weiteres Muster … Leser darf schon gespannt auf die Fortsetzung: „Wolfsmond“ – eine Trilogie soll´s jedenfalls werden. HPR

Hanspeter Reiter