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Media-Markt

Autor Jürgen Cleve
Verlag sonstige
Seiten 213 Seiten
ISBN 978-3-8029-3846-7
Preis 29,00

Aktuell (Herbst 2011) ist der „Media-Markt“ häufig in den Medien: Es geht um die Zukunft des Metro-Chefs Eckard Cordes – das Unternehmen gehört zum Konzern. Es geht um Auseinandersetzungen zwischen den diversen Eigentümern – die Gründer sind noch mit im Boot, jedenfalls die Familien. Es geht um das (bisher verpennte) Online-Geschäft von Media-Markt und Saturn (künftig wohl via Redcoon, zugekauft), den vereinten Schwestern, die auch von ein und der selben Werbeagentur bedient werden: Red-Blue, entsprechend den Farben der beiden Häuser, u.a. verantwortlich für Claims wie „Ich bin doch nicht blöd“. Der ehemalige Chef von Media-Markt fragt denn auch im Untertitel seines Rückblicks „Wie blöd ist das Konzept wirklich?“. Diese Erfolgsbringer hat er identifiziert:

Wie Media Markt die Nr. 1 wurde: Macher und Motivatoren
Die Werbemaschine: Hoher Bekanntheitsgrad
Die Tugenden des Unternehmens: Freiheit + Freude + Vertrauen. Lieber 70% machen als 100% wollen
Dezentral zum Erfolg: Die 10-Prozent-Beteiligung
Gemeinsam gewinnen: Media Markt, Saturn und Metro
Ohne Expansion keine Zukunft.

Starke Auswahl (hohe Quantität), Messe-Charakter (erlebbar machen) und C-Gang – C wie Konkurrenz-Beobachtung (S. 38) nennt er als Ausgangspunkte für den Erfolg. „Die Macht der klaren Sprache“ (S. 82) mit Kampfansage für den „Feind“ lässt schlucken und leitet zum Werblichen über. Das Einbeziehen der Geschäftsführer via Beteiligung ist für den Autor Dreh- und Angelpunkt – und: „Wer weiterbildet, kommt weiter“ (S. 108): „In Kooperation mit Berufsschulen und lehrverwandten Einrichtungen entstanden bereits Ende der 1980-er Jahre unterschiedliche Weiterbildungsprogramme …, hauseigene Schulungszentren .., eine Personalstelle für die Aus- und Weiterbildung.“ Was sich übrigens nach meiner Erfahrung (als IHK-Prüfer Kaufleute für Marketing-Kommunikation) schon bei den Azubis qualitativ stark bemerkbar macht.

Die Differenzierung im hauseigenen Wettbewerb mit Saturn (nach dessen Zukauf) sieht der Autor eher positiv  – und erwartet weiterhin günstige Entwicklung. Voraus gesetzt, das Online-Thema werde in den Griff gebracht, siehe oben – und: S. 196ff.

Hanspeter Reiter