Menetekel

Absolut zeitgemäß, die Thematik, die der Leser rasch erfasst: Nahende Klimakatastrophe, verbunden mit höchstem Maß an Medien-Beeinflussung. Doch dabei bleibt es nicht: technische Machbarkeit verknüpft mit religiösem Fanatismus baut der Autor in eine vielfach geschichtete Handlung ein. Wer „Scriptum“ oder „Immortalis“ gelesen hat, hegt entsprechende Erwartung. Wer nicht, dem sei gesagt: Nicht immer ist es, wie und was es scheint! Überraschende Volten (hmm, sind Volten immer überraschend?) erzeugen immer wieder neue Spannung: Für (ent)spannende Lektüre ist auf mehr als 600 Seiten gesorgt! Ähnlich wie bei Schätzing´s Wissenschafts-Thriller steckt tolle Recherche hinter dieser Story, die somit zugleich viele Einblicke in Hochwissenschaftliches bietet, jedoch in bestens verständlicher Sprache. Weit entfernt davon, schulmeisterlich zu werden, denn fürs Verständliche sorgen Personen im Roman, die Medienleute. (Publikums-)wirksam erscheint das Menetekel (Warnzeichen; engl. original: „Sign“) am Himmel… Mehr zu verraten, würde Spannung stehlen, doch diese Stichworte seien erlaubt: Auferstehung, Mensch & Maschine. Viel Vergnügen!

Hanspeter Reiter