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Autor Martin Walker
Verlag Diogenes
ISBN 978-3-257-07063-7

„Der elfte Fall für Bruno, Chef de police“ – und nun auch des kompletten Tals der Vézère. Was bedeutet, noch mehr als bisher „unter einen Hut zu kriegen“: Kochen, Kontakte und auch … Kopulation. Denn natürlich spielt das Liebesleben auch dieses Mal seine Rolle…

Ja, und Kochschule
Tja, dafür steht der Titel: „Bruno steht vor einer ungewohnten Herausforderung: Er soll in Pamelas Kochschule Feriengästen lokale Geheimrezepte beibringen. Die Messer sind gewetzt, die frischen Zutaten bereit, doch die prominenteste Kursteilnehmerin fehlt: die junge Frau eines britischen Geheimdienstoffiziers, die sich auf Empfehlung ihrer Familie im Périgord erholen wollte. Bruno spürt sie auf – in einem vermeintlichen Liebesnest, das jedoch bald zum Schauplatz eines Doppelmords wird.“ Wieder mal ein Verwirr-Spiel mit manchem „Vexierbild“, in Worten gesprochen. Und dazu manche Prise Weiterbildung: Visuelles abrufen beim Ermitteln etwa, siehe S. 95: „Bruno wusste, dass das Bewusstsein auch flüchtig aufgenommene Ereignisse zu speichern [vermag]… und er versuchte, die Tricks anzuwenden…, mit denen visuelle Eindrücke, Gesten oder Kleidungsstücke als Erinnerungsstütze dienstbar gemacht werden konnten.“ Natürlich begleitet der „seine“ Menschen von klein auf weiter, etwa junge Mütter, die er früher im Sport betreut hat – der im Übrigen hier ebenfalls im Fokus steht.

Ein buntes Potpourri
… an Themen ist geboten: Netzwerken is it, wenn künftig auch breiter und tiefer, damit weniger intensiv, in seiner erweiterten Verantwortung. Apropos, Führungsstärke ist gefragt, die neuen Kollegen einzubeziehen und Eifersucht zu umgarnen, weil ER befördert worden ist… Meeting-Kultur, Informations-Management: Wie sehr Kommunikation wirkt, lässt der Autor seine Leser geschickt erleben! Wie immer, geht es auch um Politik, durchaus im großen Stil: Neben Frankreich auch international, siehe Terrorismus – und damit wieder national, siehe: Ausnahmezustand. Die nötige Waage in diesem Tun wird durchaus diskutiert (S. 246f. z.B.). Da in diesem Roman (der natürlich auch eine Regional-Krimi ist, gleich noch mehr dazu) auch die IRA (wieder) eine Rolle spielt, erfährt Leser auch mehr über dortige Zusammenhänge: „Der Fianna-Clan ist die Keimzeller der IRA. Er besteht aus ungefähr 200 Familien, von denen die meisten miteinander verwandt oder verschwägert sind und die seit Hunderten von Jahren die irische Unabhängigkeit fordern…“ (S. 323f.). Das besondere Leben im Périgord wird immer wieder geradezu liebevoll beschrieben (siehe etwa S. 290), was natürlich des Autors eigenes Erleben spiegelt, wie auch hier (S. 419ff.) unter „Danksagungen“ erläutert ist. Wieder mal Appetit machend auf den nächsten ;-) …HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter