Mit Achtsamkeit in Führung
Autor | Kothes / Rosmann |
Verlag | Klett-Cotta |
ISBN | 978-3-608-94865-3 |
„Was Meditation für Unternehmen bringt“ – und für die Mitarbeitenden, ließe sich ergänzen. Denn tatsächlich nehmen die Autoren beide Perspektiven ein. Und geben allen relevanten Aspekten genügend Raum, auf dass dieses Buch Hand- wie Arbeitsbuch werde, je nach Lesers Wahl. Mit einer Menge Praxis-Bezug, seien es die illustrierenden Beispiele, seien es die Best-Practice-Aus- und Weiterbildungen, die im zweiten Teil detailliert beschrieben und mit Quellen benannt werden. Szenarien und Strategin, erprobte Tools und bewährte Methoden, die sind hier greifbar zur Hand. Natürlich geht es auch in diesem Buch letztlich um die (psychisch-mentale) Gesundheit von Menschen, hier: Mitarbeitenden. Vier Bereiche sind angesprochen: Das betriebliche Gesundheitsmanagement; die Burn-out-Prophylaxe bzw. – Behandlung; die Führungskräfte-Entwicklung; die persönliche Potenzial-Entfaltung. Doch das Besondere an dem Text ist, dass die Vorteile (oder: Veränderungen) fürs Unternehmen ebenfalls beleuchtet werden – im Grunde den Druck von den Führungskräften nehmend, den Dr. Regina Mahlmann in ihrem provokanten Buch adressiert hat („Unternehmen in der Psychofalle“, businessVillage, siehe www.dr-mahlmann.de). So ist „die Achsamkeits-Bibel“ entstanden, von „Deutschlands PR-Papst“, wie der Rücktitel die WamS zitiert. Ein sicherlich zielführender „Schachzug“, den PR-Profi mit „der anderen Seite“ zusammen zu führen. Da geht es beispielsweise um „Formen und Wirkungen von Meditation“ (S. 23ff.), die unterschiedlichen Zugänge je nach Wertecluster, siehe Traditions-Christ, Alltags-Pragmatiker, spirituelle Sinnsucherin (Tableau S. 60 etc.). Das übertragen auf die Werte-Schwerpunkte von Unternehmens-Kulturen (Tableau S. 78 etc.) und wiederum gespiegelt auf „Wichtige Aspekte eines guten Lebens“, eruiert via Umfrage/Studien. Wie wirkt was im Unternehmen, siehe Aspekte wie Ambiguitäts-Toleranz, Resilienz, Leadership und innere Haltung, Kommunikation und Verbundenheit etc. Ein Satz mittendrin (S. 138) wirkt fast wie ein Leitbild: „In diesem Sinne ist Meditation im Unternehmen nicht einfach ein Angebot, das für sich steht, sondern ein neuer Zugangsweg, der bestehende Aktivitäten ergänzt und um eine neue Dimension – die der überpersönlichen Erfahrung – erweitert.“ Wie sich derlei in kleinen Schritten konkret umsetzen lässt, dafür gibt es eine Menge Ansätze, siehe (S. 196ff.) „Förderung einer besseren Meeting-Kultur mit Achtsamkeits-Settings“. Ausführlich widmen sich die Autoren der Weiterbildung hin zu Meditation im Unternehmen an mehreren Stellen, u.a. (S. 163) auch den Fachkursen, abschließend den Wegen dorthin, mit konkreter Präsentation von Angeboten im Markt. – Werte und PE, Ethik und Weiterbildung: Themen, die Weiterbildner insgesamt betreffen, siehe etwa die DVWO-Schwester FWW. Und mit wachsender Publikations-Flut, siehe die Neuerscheinung von Dieter Hirsmüller „Mutmacher sein“, Rezension coming soon. HPR