Moin
Autor | Richard Fasten |
Verlag | ullstein |
ISBN | 978-3-548-28569-6 |
Ein Freund der Wortspiele, dieser Autor: Das fängt schon mit dem Untertitel an: Ein Fast-Ostsee-Küsten-Roman – steckt da sein Nachname mit drin? Oder hat es mit der Lage der Handlungs-Lokation zu tun? Setzt sich fort mit dem Buch-Rücktitel: „Hinterm Deiche liegt ´ne Leiche“, nett. Und übrigens tatsächlich korrekt geschrieben, auch nach neuer Rechtschreibung, ohne bzw. mit Apostroph … Und nimmt seinen Lauf mithilfe eines Zitate-wütigen Freundes der Oma von Provinzpolizist Boris Kröger. Mehr davon kann aufmerksamer Leser finden, etwa wenn er das Prinzip „Nomen est omen“ beachtet und vielleicht sogar auf die Krimi-Schriftstellerin anwendet, die plötzlich im Kommissariat auftaucht, das der Held des Buches völlig alleine bevölkert. Sind sein Chef sowie der Kollege doch anderweitig beschäftigt, nämlich mit Hobby-Fischerei bzw. Bau eines Eigenheimes in Eigenleistung – typisch Provinz also?! Wobei, drei Tote binnen weniger Tage, und das auch noch kurz vorm Dorffest … Viele Originale erlebt der Leser, darunter auch die Oma von Kröger sowie seine in die USA ausgewanderten Eltern. Und so hangelt sich die Story geschickt von Lachsalven erzeugender Situation zur nächsten: Letztlich ist das eine Krimi-Komödie. Die sich dann allerdings zu einem überraschend ernsten Plot entwickelt. Hat das mit Fracking zu tun, wie der Kommissar (Polizei-Obermeister) vermutet, womit er sogar seiner hinzu eilenden Chefin unterstellt, den Täter zu decken? Den meint Kröger in deren Lebensgefährten zu erkennen, dem Aufsichtsrat eben jener Chemie-Firma – denn alle drei Toten gehörten der hiesigen Bürgerinitiative an, die eben diese Form der Energie-Gewinnung zu verhindern suchen, aus durchaus egoistischen Gründen. Nebenbei bemerkt, waren sie alle drei auch Klassenkameraden des Kommissars – doch mehr muss Leser selbst finden und erschließen. Jedenfalls ein echtes Lese-Vergnügen – ich sage nur: Kuchen! Sie verstehen nur Bahnhof? Prima, dann: lesen! HPR