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Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung

Autor Pierre Martin
Verlag Knaur
ISBN 978-3-426-53087-0

„Ein Auftragsmörder und sein Vorsatz, nicht zu töten“ hat im zweiten Band der gelungenen Serie nun gleich an mehreren Fronten zu kämpfen. Wieder ein feiner Lokal-Krimi, gestaltet als ernst gemeinte Komödie mit an die 400 Seiten unterhaltsamer Lektüre.

Als unwilliger Auftrags-Killer
…kann das Leben durchaus ein schweres sein! Jedenfalls empfindet der Alt-Adlige Lucien das durchaus so – und ist dennoch in der Lage, sich kreativ aus schwierigen Situation heraus zu winden: „Im zweiten Band der humorvollen Krimi-Reihe entführt uns der Bestseller-Autor Pierre Martin an die französische Riviera. Lucien Comte de Chacarasse hat seinem Vater am Sterbebett ein Versprechen gegeben: Er wird die Tradition des Adelsgeschlechts seiner Familie fortsetzen und geheime Aufträge für bezahlte Morde entgegennehmen – und sie zur Zufriedenheit seines Onkels zum Abschluss bringen. Das aber ist nur mit Tricks und unter Vortäuschung falscher Tatsachen möglich. Denn: Lucien hat einen Vorsatz gefasst: Er bringt keine Menschen um. Dabei hat er von klein auf die Kunst des Tötens gelernt – nun ist eine andere Kunst gefragt: jene der listigen Täuschung. Monsieur le Comtes nächster Auftrag führt ihn nach Marseille, wo er in ein Priestergewand gekleidet ein seelsorgerisches Gespräch mit der Zielperson führt: Wird es ihm mithilfe dieser raffinierten Täuschung gelingen, sein neues Opfer gleichzeitig zu töten und am Leben zu lassen?“ (S. 52ff. usw.) Nun, er muss sich was einfallen lassen, in seinem Dilemma. Und lässt sich auch von Francine unterstützen, Sekretärin schon seines Vaters – und mehr  … Nette Seitenblicke gibt´s auch, etwa zu Emojis und Höhlenmalerei (S. 117f.) – oder auch zu möglicher Suizid-Planung in der Schweiz (S. 296 – erinnerte mich an jenen des früheren ZEIT-Feuilleton-Chefs Fritz Raddatz…).

Lokalkolorit at its best
…. ist auch dieses Mal geboten: Geschickt verwoben vom Autor, finden sich immer wieder Hinweise auf Touristisches wie Historisches zu den Sehnsuchts-Orten an der Riviera, sei es Monaco (S. 173f., auch mal Gracia Patricia-Rückblick inkl., S. 195 etc.), sei es Nizza (u.a. zum Nobelhotel Negresco, von Eiffel entworfen, S. 217) – oder schlicht die unmittelbare Umgebung der malerischen Ereignis-Lokation, auch mal Künstlerisches bietend (S. 102f. z.B. zu Dürers Nashorn, in Verbindung mit Dumas): „Wir kehren in „Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung“ auch in die sympathischen Gemeinden Villefranche-sur-Mer und Cap-Ferrat an der französischen Riviera zurück und treffen auf bekannte Charaktere des ersten Bandes der Krimi-Reihe: die liebenswerte Haushälterin Rosalie und die attraktive, rätselhafte und unnahbare Francine, ehemalige Geliebte von Luciens Vater. Ein cosy Krimi zum Eintauchen: Reisen Sie an die französische Riviera, genießen Sie ein Glas Rosé in Luciens Bistrot in Villefranche-sur-Mer und tauchen Sie ein in die spannenden Abenteuer dieses Kriminalromans.“ Muss schon sagen, Ideen hat der Autor! Das hat auch schon der erste Band gezeigt, von mir hier ebenfalls rezensiert… Nett übrigens auch sein „internes Verbinden“ hin zur anderen Serien-Heldin Kommissarin Isabelle Bonnet (S. 332f.) … Lesen! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter