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Mord in der Charing Cross Road

Autor Henrietta Hamilton
Verlag Klett-Cotta
ISBN 978-3-608-96615-2

„Ein Fall für Sally und Johnny“ bietet einen britisch-typischen Mix aus (historischem) Lokalkrimi und Cosy-crime plus viel Einblick ins Antiquariats-Wesen und dem Bewerten von antiquarischen Büchern (S. 102f. etwa – „Läufer“ als Vermittler von Geschäften) auf annähernd 250 Seiten.

Alte wertvolle Bücher
…stehen im Mittelpunkt des Geschehens, das deutet sich früh an: „Ein geheimnisvoller Mord im Antiquariat: In der antiquarischen Buchhandlung in der Charing Cross Road könnte alles seinen gewohnten Gang gehen. Zwischen den zahlreichen Raritäten und Bücherschätzen arbeitet die Buchhändlerin Sally noch zu später Stunde. Doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse: Bücher verschwinden und rätselhafte Begebenheiten führen das Ermittlerduo Sally und Johnny zum Tatort eines Verbrechens. Das Tagesgeschäft im Antiquariat steht plötzlich still, als der unbeliebte Mr. Butcher tot an seinem Schreibtisch aufgefunden wird. Der Ermordete sieht so überrascht aus, als hätte er ein Gespenst gesehen. Die Polizei steht vor einem Rätsel, doch Sally Merton und Juniorchef Johnny Heldar nehmen gemeinsam die wenigen Spuren auf: Wer hat das Corpus Delicti vom Versandtisch entwendet? Wie konnte sich jemand ungesehen Zugang durch die Hintertür verschaffen? Und was hat das mit den seltsamen Bücherdiebstählen zu tun, die in den umliegenden Antiquariaten gemeldet wurden?“ Obwohl diese offenbar keine Bildertafeln enthielten, die „gerne“ heraus getrennt und einzeln ver/gekauft werden (was leider ja Tatsache ist – S. 156f.) – und eines davon letztlich geschickt versteckt doch noch entdeckt wird (S. 172ff.). Und „als Scotland Yard Johnnys Cousin verdächtigt, drängt die Zeit, den wahren Täter zu finden. »Mord in der Charing Cross Road« ist nicht nur der Auftakt von Henrietta Hamiltons neuentdeckter Krimiklassikerreihe rund um das Ermittlerduo Sally und Johnny, sondern gleichzeitig der Beginn einer wunderbaren Liebesgeschichte.“ Und offenbar einer Serie – denn wenn auch ein Cliffhanger fehlt, so zeigt die ausgiebige Leseprobe (S. 225ff.): Es geht weiter, dann mit einem Ermittler-Paar, das auch ein Ehepaar sein wird  … Doch bis dahin tut sich einiges:

Die Story rund um die erfolgreiche Lösung
…ist durchaus eine verwickelte, geschickt konstruiert und immer neue Wege nehmend, fein! Dazu gehört die Geschichte der Nummer 200, in der das Antiquariat residiert, früher ein Pub (S. 25f. usw.) und was hat es in dem Zusammenhang mit dem Geist auf sich (S. 130 etwa) – mehr zu verraten, würde eine Spoiler-Warnung erfordern  … Aus welchem Grund verhalten sich einige der (Stamm-)Kunden seltsam aufgeregt, als der Laden wegen des Mordes vonseiten der Polizei erst einmal geschlossen wird (S. 57 etc.)? Viele der handelnden Personen sind fein charakterisiert, Eigenheiten inkl. (S. 88f. z.B.), etwa unter PTBS leidend, als Weltkriegs-Folge… Fazit: unterhaltsam, spannend, informativ.. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter