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Mord in Parma

Autor Dani Scarpa
Verlag Rowohlt Polaris
ISBN 978-3-499-00242-7

„Paolo Ritter ermittelt (Ein Italien-Krimi, Band 1)“ kündigt den Start einer neuen Serie an: Unterhaltsam wie informativ, als Lokalkrimi mit einem besonderen Ermittler…

Italien-avers
… kommt er daher, der freie Mitarbeiter mit der Insel-Begabung jenseits von Monk oder Sherlock: Er hat ein Gedächtnis der besonderen Art, wie S. 247f. schließlich aufgedeckt wird, nach dem Leser wieder kehrend seine „Begleiter“ erlebt hat: Neben seinem Bruder erscheinen ihm auch Mord-Opfer, mit denen er sich dann unterhält, meist allerdings „still“, womit er möglicher Zwangs-Einweisung entgeht  … Das erinnert a bissal an die TV-Serie „München Mord“ mit dessen leitendem Kommissar. Doch damit sind Ähnlichkeiten erledigt, nimmt der Autor seine Leser doch in besonderes Ambiente mit! Apropos Autor, dessen Name ist ein Pseudonym „eines deutschen Erfolgsautors, der früh seine Liebe zu Italien entdeckt hat“, wie der Klappentext enthüllt (resp. verbirgt). An dieser Liebe muss der Protagonist mit dem italienischen Vornamen allerdings noch heftig arbeiten, während er seiner Liebe bereits einen Heirats-Antrag gemacht hat, einen unerhörten … So, genug des Vorspiels:

Die Story rund um Kunst
… die sich sozusagen gewaschen hat, wie sich früh heraus stelllt: „Mord und Dolce Vita in der neuen spannenden Krimiserie aus der beliebtesten Urlaubsregion Italiens, der Emilia-Romagna: Der deutsche Kommissar Paolo Ritter ist ein grüblerischer Mensch. Und der beste Ermittler des bayerischen LKA. Beides liegt an seinem episodischen Gedächtnis. Sein Nicht-Vergessen ist im Job hilfreich, privat eine Belastung. Nun soll er in München aufgefundene NS-Raubkunst nach Parma überstellen. Die Übergabe des Correggio läuft nach Plan, und Paolo kann das kleine Hotel seines vor Jahren verstorbenen Bruders in Cervia aufsuchen. Im Ristorante im Erdgeschoss kocht die temperamentvolle Lucia, die nicht weiß, dass er der Erbe ist. Bevor er entscheiden kann, was mit dem Haus werden soll, wird der Kurator der Galerie in Parma tot aufgefunden.“ Was schon zeigt: Für dauerhafte Spannung ist gesorgt, auf diesen 350 Seiten, abgerundet übrigens mit dem Rezept spezieller Pasta – auch die gehört schließlich zum Dolce Vita … Und andererseits tiefe Einblicke in den Kunstmarkt, heimliche Supersammler inklusive (S. 303f. etc.). Voila, man gönne es sich, dieses Lese-Vergnügen! Mit einem durchaus überraschendem Finale, das für die Fortsetzung(en) viel verspricht… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter