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Nun ruhet sanft

Autor Inge Löhnig
Verlag List
ISBN 978-3-548-61227-0

„Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi, Band 7“, wahrhaft ein Serien-… Ermittler natürlich, nix „-Killer“! Wer schon Krimis rund um diesen Charakter gelesen hat, kennt naturgemäß seine Eigenheiten und die von Menschen rund um ihn herum: Partnerin (und Ex-Kollegin) – nun schwanger; Staatsanwalt – auch er (bisher) verbandelt mit einer aus dem Team; Verwandtschaft [&] Co. Doch auch wenn dies Ihr erster „Dühnfort“ sein sollte, werden Sie rasch Freude haben, an deren Auseinandersetzungen – Kommunikation der besonderen Art, interessante Beispiele auch für Projektmanagement und Führung, da lacht auch das Weiterbildner-Herz! Diese Krimis erscheinen als Originalausgabe im Taschenbuch – wer also gerne bequem liest, spart sich das Warten darauf nach Erscheinen eines neuen Hardcover-Bandes. Und worum geht es dieses Mal? „Ein Mann tötet seine Frau und seine Kinder. Kommissar Konstantin Dühnfort ist erschüttert. Wie kann ein Vater zu einer solch grausamen Tat fähig sein? Der Fall trifft Dühnfort persönlich, gerade hat Gina ihm offenbart, dass sie schwanger ist. Es fällt ihm daher schwer, mit kühlem Kopf an diesen Fall heranzugehen. Kurz nach dem Mord taucht der Familienvater plötzlich am Tatort auf. Mit einem Strauß roter Rosen für seine Frau. Steht er tatsächlich unter Schock, oder ist er ein guter Schauspieler? Ist der Vater wirklich der Schuldige?“ Denn Dühnfort muss sich (vom Staatsanwalt wie von Kollegen – schließlich von sich selbst) fragen lassen, ob er evt. befangen sei, denn die Ohnmacht, die Täterschaft nachzuweisen, erinnert ihn an einen früheren Fall, ähnlich gestrickt. Wobei, wenn der Vater und Ehemann wirklich der Täter ist, dann ist das eiskalte Hinrichten von Frau und Kindern schon extrem einmalig grausam – dazu übrigens auch noch Hund und Pferd … Geschickt strickt die Autorin den Fall immer wieder weiter, führt den Leser ein wenig in die Irre, und zwar sehr geschickt. Was letztlich klar ist, wenn immer noch 150 oder 100 Seiten anstehen, bis zum Schluss J … Zur Erzähler-Perspektive kommen eingestreute Ich-Passagen aus Tätersicht und weitere Einsprengsel vonseiten eines (jugendlichen) Zeugen, der sich nicht traut, mit der Wahrheit herauszurücken. Was beinahe zu einem weiteren Mord geführt hätte … So gesehen ein „happy ending“? Nun ja, bei einem solchen Thriller wohl kaum! Starke Emotionen aufgrund eigenen Erlebens und Verstrickungen vielerlei Art, etwa zwischen den engen Freunde rund um den als Täter ausgemachten Vater-Ehemann halten zusätzlich die Spannung hoch: Viel Vergnügen! HPR

Hanspeter Reiter