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Partitive Cases and related categories

Autor Luraghi/Huumo (Hg)
Verlag deGruyter
ISBN 978-3-1103-4404-2

Ein spezieller Kasus, also grammatikalischer Fall, um eine Teilmenge eines großen Ganzen zu adressieren, also z.B. „Milch“, finnisch „maito-a“ – wozu das? Nun, im Finnisch-Ugrischen hat sich dafür eine Perspektive entwickelt, mit einem eigenen Suffix, wie es dort ja insgesamt um die 15 Kasus gibt, wie ich in meinem Studium seinerzeit gelernt habe. Doch auch in anderen Sprachen existiert ein solcher „Marker“, während wir im Deutschen Konstruktionen dieser Art verwenden: „etwas von …“ oder einen Anteil „X von“. Oder gar nichts, weil entweder auf pragmatischer Ebene (= eigentliche Kommunikation im Kontext) oder auf jener der Semantik (= inhaltliche Bedeutung) das „partitive“ inhärent transportiert wird – im Deutschen als artikelloser Akkusativ („Ich trinke Kaffee“ im Vergleich zu „Ich trinke einen Kaffee“, dort markiert). Nach einer generellen Einführung „Typological aspects“ folgen dann tatsächlich zunächst die „Uralic languages“ mit Fokus auf Finnisch und Estnisch. Anschließend dann „Basque“ und – interessant! – „Slavic languages“, etwas unerwartet (für mich). Was zu „Historical perspectives on Indo-European languages“ führt, zu denen ja auch die slawischen Sprachen gehören. Doch auch außerhalb des euro-asiatischen Sprachraumes findet er sich, der Partitiv: „Oceanic languages“ rundet den Panorama-Blick auf die Sprachen der Welt ab. Denn hierum geht es, sozusagen die summary: „Argument-marking, morphological partitives have been the topic of language specific studies, while no cross-linguistic or typological analyses have been conducted. Since individual partitives of different languages have been studied, there exists a basis for a more cross-linguistic approach. The purpose of this book is to fill the gap and to bring together research on partitives in different languages.“ Ein Reader komplett in englischer Sprache. Erschienen in der Reihe „Empirical Approaches to Language Typology“. Bei allem fachlichem Fokus ein interessanter Einblick auch für alle, die andere Denk- und Kommunikations-Varianten kennenlernen möchten, als die eigene, germanisch-sprachige. Dazu verhelfen bei den einzelnen Aufsätzen 1. die einführende Zusammenfassung, 2. das abschließende Fazit „Discussion and conclusions“. Erweitern Sie Ihr Sprach“gefühl“! HPR

Hanspeter Reiter