Skip to main content

Porträt Weiterbildung Deutschland

Autor Nuissl/Pehl
Verlag sonstige
Seiten 72 Seiten
ISBN 978-3763918942
Preis 9,90

Die Betrachtung der Weiterbildung in Deutschland ist nach wie vor stark auf institutionalisierte Erwachsenenbildung beschränkt, das zeigt sich erneut bei der aktuellen Auflage der DIE-Studie beim wbv (allerdings aus dem Jahr 2004). Erst in jüngster Zeit wird etwa einem Bildungsministerium deutlich, dass es z.B. 12.000 in DVWO-Verbänden organisierte Trainer und Berater gibt, die Erwachsenenbildung bieten (siehe www.dvwo.de). Immerhin ermöglicht die vorgelegte Übersicht Weiterbildnern jeglicher Couleur den Einblick  in die Arbeit von Volkshochschulen und weiteren Organisationen, eingebettet in rechtliche Vorgaben von Bund und Ländern. Veränderungen im Angebotsprofil (aufgrund Nachfrage-Entwicklung) sind ebenso interessant wie Befragungsergebnisse zur „informellen beruflichen Weiterbildung“: Selbstlernen durch Beobachtung Ausprobieren, Lesen berufsbezogener Lektüre (45 bzw. 44%) – durchaus auch kurzzeitige Veranstaltungen (Vorträge, ½-Tages-Seminare, 34%). Der Blick auf die (infolge neuer Studiengänge und –abschlüssse) erweiterten Hochschul-Angebote sowie auf die „Grundstruktur des Bildungswesens“ runden die kompakte Darstellung des „Porträt Weiterbildung Deutschland“ ab.

Die gibt es für andere Länder auch; stellvertretend die genannten kurz vertieft:
Als deutscher Weiterbildner mehr Verständnis für das Geschehen in Österreich und der Schweiz zu gewinnen, helfen die entsprechenden Landesbände: Welche Trends gibt es dort? Wie ist die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen? Immerhin eint D-A-CH die gemeinsame Sprache, zumindest weitgehend – in der Schweiz ist da ein Fragezeichen zu setzen (siehe meine Rezension „Sonderfall Schweiz“ vor einigen Monaten, NZZ-Libro). Welche Konsequenzen hat etwa der Wandel in Schule und Universität für die Weiterbildung in Österreich? Neben 6-700 hauptberuflichen pädagogischen Mitarbeitern werden 40.000 Personen nebenberuflich gesehen, davon 30.000 ehrenamtlich tätig.

Welche Bedeutung hat das neue nationale Weiterbildungsgesetz in der Schweiz? Bis Ende 2007 haben 15.000 Personen das SVEB-Zertifikat erhalten, 4.000 den eidgenössischen Fachausweis als Ausbilder Stufe 2; ein Diplom Stufe 3 erst 20 (seit 2005!). Etwa 700 Dozenten seien in der modularen Ausbildung tätig, außerhalb wurden 1.000 Erwachsenenbildner und 400 Betriebsausbilder zertifiziert – als Voraussetzung für Stufe 3.

Dass sich übergreifend in Europa ein Menge tut, was Bildungspolitik angeht, zeigen die Infos via DVWO. Im wbv-Band sind Institutionen, Instrumente und politische Leitlinien zusammen geführt, die sich unmittelbar oder mittelbar auf Weiterbildung beziehen. Für alle Weiterbildner, die sich europäisch aufstellen möchten, sind auch Förderprogramme besonders hilfreich. Mithilfe der genannten Quellen und Stellen ist es jederzeit möglich, die aktuellsten Informationen dazu aus dem Internet zu erhalten.

HPR reiterbdw@aol.com www.reiter-medienconsulting.de

Hanspeter Reiter