Porträt des Managers als junger Autor
Autor | Philipp Schönthaler |
Verlag | Matthes&Seitz |
ISBN | 978-3-95757-266-0 |
„Fröhliche Wissenschaft: Zum Verhältnis von Wirtschaft und Literatur“ bringt höchst interessante Einblicke in beide – und setzt sie via Storytelling zueinander in Bezug:
Marketing & Texten
Geschichten erzählen ist wirkmächtig, das zeigen Neuromarketing und Werbestudien – das hat schlicht mit unseren Gedächtnissen (!) und der Erzähltradition unserer Vorfahren zu tun. Damit ergibt sich logisch auch dies, was der Autor herleitet: „Der ehemalige Apple-Chef Steve Jobs wird verehrt als Manager, Visionär und Kultfigur, aber eigentlich war er ein begnadeter Geschichtenerzähler : Kaum einer war geschickter darin, die Entwicklung einer Firma und ihrer Produkte zu einer Story zu machen, die man gern weitererzählt. Heute wird die Methode des Storytelling in Managementkreisen als neue Zauberformel der Vermittlung gehandelt … Doch was passiert, wenn die Wirtschaft mit dem ausschmückenden Erzählen auf eine Ressource zurückgreift, die eigentlich der Literatur entstammt? Entsteht hier eine neue Art der Poesie, werden Manager gar zu Autoren? Ausgehend vom Phänomen des Storytelling untersucht Philipp Schönthaler das Verhältnis von Wirtschaft und Literatur und plädiert für ein Schreiben, das sein Selbstverständnis aus der Überschneidung beider Sphären gewinnt.“
Inhalte kurz & knapp
Das schmale und dadurch durchaus „dick“ wirkende Bändchen bietet drei Teile: Im Herzen des Storytellings, neuen Skizzen aus Theorie und Praxis (u.a. Ein Bericht für die Aktionäre, Veränderung aus Gewohnheit) – Erzählen ein Portrait (33 Story-Statements) – An den Rändern des Storytellings, neuen Skizzen im Abgleich zur Literatur (An die Werkzeuge, in die Fabriken; eine neue Wirkungstheorie und andere). – Im ersten Moment fühlte ich mich an Robert Musils „Der Mann ohne Eigenschaften“ erinnert, als ich den Titel las – doch da war ich auf dem Holzweg … Jedenfalls: lesen! HPR