Reporter
Autor | Seymour M. Hersh |
Verlag | Ecowin |
ISBN | 978-3-7110-0237-2 |
„Der Aufdecker der amerikanischen Nation…“ in der Tradition der Watergate-Investigatoren Woodward und Bernstein – oder auch moderner Innovatoren, meist als Whistleblower etikettiert… Also Qualitäts-Journalismus im Kampf gegen Fake News und Populismus.
„… ruft zum Ungehorsam“
Statt einfach dem zu folgen, was Politiker und Wirtschaftslenker „freiwillig“ heraus rücken und damit die Öffentlichkeit manipulieren, sind eigene Informationswege zu öffnen und zu pflegen. Siehe Beispiele wie Ex-Außenminister Kissinger, das einen breiten Raum in diesem Band von mehr als 420 Seiten einnimmt. Entwickelt im Rückblick auf andere Zeiten: „Sind die goldenen Zeiten des Journalismus vorüber? Zeitungsreporter konkurrieren mit den Rund-um-die-Uhr-Nachrichten der Kabelsender, Berichte werden nur oberflächlich recherchiert und vorschnell veröffentlicht, weil die Zeit fehlt, an einer sich entwickelnden Story zu arbeiten. Niemand will sich mit investigativem Journalismus die Finger verbrennen: zu teuer, zu zeitintensiv, zu unsicher die Ergebnisse – und zu anfällig für Klagen.“ Doch ist das wirklich neu? Diese Lektüre beweist: Geändert haben sich im Grunde nur die Wege, siehe: Internet.
So kann´s gehen
Wer nachvollziehen möchte, wie „es“ dennoch gehen kann, mit viel persönlichem Netzwerken und der Fähigkeit, Waage zwischen Wahrheit und potenzieller Dichtung zu schaffen, lese sich ein! Denn „schwierige Stories, unangenehme Wahrheiten und kritische Fragen sind das Spezialgebiet von Seymour M. Hersh. Wie kein anderer Journalist verkörpert er den Inbegriff der »Vierten Macht im Staate«. In seinem Buch »Reporter« erzählt er, wie er arbeitet und gibt tiefe Einblicke in seine großen Reportagen: über Kissinger, die Mafia-Connections der Kennedys bis zu den Hintergründen der Massaker von Vietnam.“ Mit diesem Buch gewinnt Leser Einblick ins persönliche wie berufliche Leben des Autors – und einen umfassenden Überblick über ein halbes Jahrhundert US-Geschichte, breit wie tief: „Seymour M. Hersh blickt zurück auf eine bewegte Karriere und nimmt die heutige chaotische und unstrukturierte Welt des Journalismus kritisch in den Blick. Unbestechlich, wachsam und unbequem – ein Appell an die Medienwelt und alle, die sie gestalten.“ Er hat sich getraut… Und beschreibt unterhaltsam sein Leben, in einem Parforce-Ritt durch die jüngere Weltgeschichte – in typisch amerikanischem Storytelling. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de