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Richtig bauen

Autor Claus Meier
Verlag expert
ISBN 978-3-8169-3341-0

„Bauphysik im Zwielicht – Probleme und Lösungen“ ist in der Reihe Kontakt & Studium erschienen, gezielt auf (werdende) Fachleute, die bereit sind, sich auch kritisch mit scheinbar in Stein gehauenen basalen Aussagen von Ingenieur- und Architektur-Studium auseinander zu setzen: Überarbeitet von Nachfolgern des ursprünglichen Autors, liegt es bereits in 9. Auflage vor, offensichtlich grundlegend in zentralen Inhalten beibehalten. Was einen Laien-Leser sich fragen lässt, wozu etwa Gesetze verabschiedet und angewandt werden, wenn sie – so die Autoren – auf falschen Grundlagen beruhen.
Die Inhalte
„Das Bauen muss als konstruktive Einheit ganzheitlich gesehen und vollzogen werden und dabei die Belange der Bewohner in den Mittelpunkt stellen – andere Optionen sind zweitrangig. Wie können negative Begleiterscheinungen der bautechnischen Entwicklungen im Interesse der Gesundheit der Bewohner verhindert werden? Das Buch zeigt auf der Grundlage bauphysikalisch-funktionaler Zusammenhänge und naturgesetzlicher Prämissen, was zu beachten und wie zu entscheiden ist. Es bietet erfahrungsgerechte und bewährte Lösungen, die den notwendigen Wärme-, Feuchte- und Gesundheitsschutz berücksichtigen, und setzt der Desinformation die konsequente Aufklärung entgegen.“ Der Hauptzielgruppe geschuldet, ist eine Menge Wissenschaftliches enthalten. Doch die Hin- und Ableitung ist jeweils auch für den Laien nachvollziehbar. Im Detail: Grundsatzüberlegungen – Rechtliche Randbedingungen – Wirtschaftlichkeit – Humane Heiztechnik – Wärmeschutz – Feuchteschutz – Schallschutz – Fragwürdige DIN-Vorschriften – Verordnungen über den Wärmeschutz – Zukunftsträchtiges Bauen.
Fragwürdige Argumente
Dass in mehreren Passagen Ur- wie auch Folge-Autoren den Klimawandel als Folge menschlichen „Hausens“ in Zweifel ziehen (z.B. 356), gar weg wischen, mit den bekannten Repliken auf früher auch schon wärmere Passagen, lässt Leser naturgemäß stutzen – und die anderen Aussagen in Zweifel ziehen. Auch deshalb, weil der Aspekt nicht wirklich relevant ist, wenn es um aktuelle wie künftige Bauvorhaben geht, jedenfalls im hier diskutierten Rahmen. Lassen wir es beim Stirnrunzeln, geht es doch so oder so um das Wohnklima in den Lebensräumen im Kleinen. Und da bietet der Band auf weit über 400 Seiten viele Ansätze, sich für die Diskussion mit Bauleuten (welcher Couleur auch immer) zu wappnen …
Ausblick geboten
Das abschließende Kapitel (S. 392ff.) „Zukunftsträchtiges Bauen“ erweist sich als Plädoyer für Massivbau, der in seinen Details zusammenfassend präsentiert wird, mit Replik auf die zentralen Aspekte humanen Wohnens und Lebens (siehe die Kapitel-Überschriften). Alles in allem eine ergänzende Quelle für Bauherren, Vermieter wie Mieter, wie weniger oder mehr fachlich versiert sie auch sein mögen. HPR

Hanspeter Reiter