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Rosskur

Autor Jürgen Seibold
Verlag Piper TB
ISBN 978-3-492-30074-2

„Allgäu meets Niedersachsen“ meint, ein neuer Kommissar ist angekommen, bei der K1 in Kempten: Eike Hansen aus Hannover. Der stößt gleich auf unterschwellige Ablehnung bei seinen neuen Mitarbeitenden, die rasch erkennbar wird: Die einen werden urplötzlich krank, andere feiern eben mal Überstunden ab. Hier zeigt sich ein „typisches“ Team, das auch in einem „normalen Unternehmen“ agieren könnte: Abgelehnt wird „der Neue“, weil der geschasste Vorgänger sehr beliebt war – und Hansen auch noch „ a Preiss“. Wie auch immer, der beweist ein exzellentes Händchen, gewinnt bis dato abgeschobene Rest-Mitarbeiter des Teams für sich, erkennt und fördert deren unerkannte Fähigkeiten, indem er sie fordert. Und wird bald auch von den Verweigerern anerkannt, die er geschickt einbezieht. Gleiches gilt für umliegende Kommissariate, weil er durchaus auf Machtkämpfe verzichtet, lieber durch Tun überzeugt. Nebenschauplätze entstehen durch etwa den Kater der Vermieterin, mit dem er zuletzt auch noch eine gute Basis findet – und eine angedeutete beginnende Liebesgeschichte. Die eigentliche Handlung hat – der Titel deutet es ja an – irgendwie mit Pferden zu tun, ist höchst verwickelt und führt schließlich zu einem dennoch überraschenden Ende: Seien Sie gespannt! Kommissar Hansen jedenfalls „ist angekommen“ … Und natürlich ist das auch ein Regionalkrimi, der „Zugroasten“ und Fernlebenden Einblicke in die Seele wie auch Sprache der Einheimischen gibt wie auch in die Landschaft des Allgäus. Das alles sehr sympathisch, womit auch Einheimische ihre Freude haben dürften.

Hanspeter Reiter