Schritt ins Dunkel
Autor | Leena Lehtolainen |
Verlag | rororo |
ISBN | 978-3-499-00997-6 |
„Maria Kallio ermittelt | Ein Finnland-Krimi“ setzt die erfolgreiche Serie fort, auf fast 400 höchst spannenden Seiten.
Finnland @ its best
… ist auch dieses Mal geboten, im Sinne von lokalen Einblicken und erlebbarer Atmosphäre – alles im Umfeld der (südlich gelegenen) Hauptstadt Helsinki: „Finnlands beliebteste Ermittlerin in Höchstform. Und ein Gegner, der keinen Fehler verzeiht. Dreizehn Messerstiche haben Stan Schulin getötet, einen Siebzehnjährigen, dessen Leiche in einem Waldstück nahe Helsinki gefunden wird. Maria Kallio kennt den Jungen: Einige Stunden zuvor hat er ihr gegenüber am Vernehmungstisch gesessen. Er steht mit Gangkriminalität in Verbindung, Videos auf seinem Computer zeigen schwere Gewaltverbrechen.“ Ein bedauerlicher Weise arg zeitgemäßes Thema, auch in Verbindung mit Taliban & Co. (S. 120 z.B.) – oder das entsprechende Recherchieren (S. 132f. usw.)… Nun also, „musste er deshalb sterben? In der Nähe der Leiche greift das Team der KiJu-Abteilung einen möglichen Täter auf. Alle Hinweise sprechen gegen ihn.“ Doch war er´s wirklich?
Jugendliche im Blick
…hat „die KiJu“, seien sie Opfer, seien sie Täter: „Doch der Verdächtige ist erst vierzehn,“ was erst recht zu diesem Team gehört – wie auch Fragen rund um (sexuelle) Übergriffe (z.B. S.143 usw.). „… die Beweislage wirft Fragen auf: Die Tat scheint nicht zu ihm zu passen. Dann verschwindet der Junge spurlos. Und plötzlich scheint der Fall so undurchsichtig wie ein düsterer Wintertag in Finnland …“ – und das will durchaus was heißen … Zunächst entwickelt sich die Story relativ gemessenem Tempo, das zum Ende hin rasant Fahrt aufnimmt, zu einem heftigen Showdown: überraschend und doch … angekündigt?! Spannend, spannend… Teils fast liebevoll werden Personen charakterisiert, etwa der verdächtige Jugendliche Eccu, „trotz“ seiner zwielichtigen Rolle (S. 214 zu seiner Fantasie). Und immer wieder: Gang-Kriminalität, wohl auch in Finnland ein wachsendes Thema, u.a. der Nähe zu Russland geschuldet (S. 242 usw.), funktionales Analphabetentum inkl. (S.324). Auch für Weiterbildner interessante Einblicke gibt es zudem zu (allzu ?) menschlichem Verhalten (S. 330f.). Fazit? Viele Facetten sind geboten, weit über einen „typischen Thriller“ hinaus reichend, fein! Lesen also … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de