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Sin Titulo

Autor Camerion Stuart
Verlag Panini
ISBN 978-3-862-019588

Eine sehr persönliche Geschichte, wie uns der Zeichner (und Autor) in seinem Vorwort verrät: Ein potenzielles Comic-Projekt beschäftigt ihn stark, er kann es schwer fassen – und gibt auf … Dann träumt er einen wirren Traum, in dessen Zentrum ein einsamer, toter Baum an einem Strand steht, weit vom Betrachter entfernt. Nach dem Aufwachen zeichnet er ihn „gezwungenermaßen“ (auf), in einem 6-Panel-Strip. Und erfährt kurz darauf vom Tod seines Großvaters, als er ihn im Pflegeheim besuchen will: Wochen vorher ist er bereits verstorben, ohne dass der Enkel davon etwas mitbekommen hätte. Sehr betroffen und von Schuldgefühlen geplagt, verbindet er Traum, Wirklichkeit und die ersten Panels in einer längeren Geschichte, die sich „in etwas Seltsames und Surreales verwandelte, genauso wie in meinem Traum.“

Ein SW-Comic, der geschickt mit der (beige erscheinenden) Grau-Abstufung spielt – und so als Graphic Novel daher kommt: „Nach dem Tod seines Großvaters entdeckt Alex Mackay ein rätselhaftes Foto, auf dem der alte Mann glücklich lächelnd mit einer jungen und sehr verführerischen Frau zu sehen ist. Die Frage, wer die unbekannte Schöne ist und was für eine geheimnisvolle Beziehung die beiden verband, beschäftigt Alex von nun an. Er steigert sich geradezu obsessiv in das Vorhaben hinein, dieses Rätsel zu lüften. Die Recherche reißt ihn fort von seinem langweiligen Alltag und führt ihn in die Niederungen einer abstrusen und elenden Welt voller Gefahren, in der Traum und Realität miteinander verschmelzen.“ (U4) Eingeleitet übrigens durch die angesprochenen sechs Panels aus Stewarts Traum – der zudem Gewinner des EISNER AWARD 2010 ist. Volle 166 Seiten im Querformat mit kontinuierlich acht Panels je Seite. Stark auf die jeweilige Person oder den Gegenstand fokussiert, spärlich betextet, einige Seiten völlig ohne Sprechblasen: Eine wahre „Bilder-„Geschichte also, mit echter Bilder-„Sprache“! HPR

Hanspeter Reiter