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Sinnlos glücklich

Autor Ingo Hamm
Verlag Vahlen
ISBN 978-3-8006-6759-8

„Der Unsinn mit dem Sinn“ als Teaser plus Untertitel „Wie man auch ohne Purpose Erfüllung bei der Arbeit findet“ wagt sich an ein heiß diskutiertes Thema. Und negiert den Sinn von Sinn beim Arbeiten nur bedingt …

Alles Purpose – und nur das??
Ja, eine berechtigte Frage, in Zeiten wie diesen. In denen Unternehmen quasi ihre Daseins-Berechtigung dann infrage gestellt wird, wenn ihnen ein „höherer“ Zweck fehlt, sie „nur“ klassischen unternehmerischen Zielen folgen… Der Autor stellt einiges klar, in seinen mehr als 250 Seiten: Natürlich geht es um intrinsisches Motiviertsein, und eben genau darum. Denn ein Purpose im aktuell gehypten Sinn (!) wäre eben – extrinsisch: Meine Worte. Und seine? „Die Lust, einfach etwas zu bewegen: Die ganze Arbeitswelt redet von Sinn. Jeder sucht ihn, doch kaum jemand findet ihn – schon gar nicht bei der Arbeit. Wieso macht man den Job eigentlich, in einem Unternehmen, das man nicht richtig kennt, dessen Chef man nicht mag, in einer Wirtschaft, die man nicht mehr versteht?“ Gute Frage, nächste Frage?!

New Work – war das was?
Welche „Sau“ auch immer „durchs Dorf getrieben“ wird, EIN Buzzword muss immer dabei sein: „New-Work-Konzepte mit Sinnstiftung durch Arbeit, mit „Why“ und „Purpose“, versprechen viel. Aber trotz neuer Freiheiten bleiben viele Menschen unzufrieden und jagen immer dem nächsten, besseren und vor allem sinnvolleren Job hinterher. Das Buch entlarvt eine regelrechte Sinn-Industrie von Beratern und Unternehmen, die vorgeben, die „Welt zu retten“. Sich auf diese New-Work-Köder einzulassen macht – im Gegenteil – unglücklich. Warum Sinngebung durch Unternehmen keinen Sinn macht, und wie man dennoch, ganz ohne Sinn, Erfüllung durch Arbeit findet, zeigt dieses Buch.“ Und das mit gängigen Prinzipien, auf die auch unsereins sich besinnen darf, entwickelt in sieben Kapiteln, bis hin zum „Nachwort mit Alternativen zum Sinn“. Da kommen Achtsamkeit und Flow ins Spiel wie auch der Sisyphos-Mythos, den der Autor trefflich interpretiert, in seinem scheinbar un-sinnigen Tun (S. 139ff., 173ff.). Zentral das Unterkapitel „Und wofür schlägt Ihr Herz bei der Arbeit?“ mit fünf Faktoren (S. 193ff.), final „Damit der Mensch zum Job passt“. Gefolgt von konkret umsetzbaren Vorgehensweisen, „das Richtige“ für sich zu finden: Weiterbildner schauen neugierig hinein, daraus zu lernen – zu kapieren statt zu kopieren…

Wie geht´s mit dem Sinn los?
Denn das ist die etwas andere Interpretation, die Leser auch er-lesen darf: Jetzt geht´s loo-oos! Etwa so: „Der Autor zeigt neue Wege der Psychologie und Philosophie, um dem Unsinn mit dem Sinn zu entkommen, und wie man im Arbeitsleben ohne Sinn auskommt: es ist die Tätigkeit an sich, die glücklich macht, wenn man das tut, was man gerne macht und immer schon gut konnte. Es ist Zeit für einen „Existenzialismus der Arbeit“, in dem pures Erleben, Freiheit und Selbstbestimmung den Beruf bestimmen. Es ist Zeit für einen „Sisyphos 2.0“, wo Arbeit nicht das mühsame Auf und Ab ist, sondern die Lust, einfach etwas zu bewegen. Mit diesem Buch kann jeder eben einfach sinnlos glücklich werden.“ Gerade wenn es um Persönliches Wachstum geht, sich zu entwickeln, braucht es das Klarwerden beim Umgehen mit „dem Arbeiten“. Und damit auch für eine gesicherte Zukunft von Organisationen: Weiterbildner jeglicher Couleur mögen sich´s verklaren, seien sie (Sie!) Trainer – Coach – Berater… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter