Sprachbilder, Metaphern & Co.
Autor | Regina Mahlmann |
Verlag | sonstige |
Seiten | 249 Seiten |
ISBN | 978-3-407-36487-6 |
Preis | 39,95 |
Um es gleich vorweg zu sagen: Das selbst an Metaphern reiche Buch ist nützlich für alle Professionellen in beratenden, begleitenden, lehrenden Berufen. Ein Füllhorn konkret umsetzbarer Anregungen und Beispiele..
Die Autorin behandelt unterschiedliche Sprachbilder; neben der Metapher als Hauptfigur die der Allegorie und Personifikation, des Vergleichs und der Analogie. Jedes Mal erläutert sie den Begriff, gibt Beispiele und inszeniert so etwas wie eine Entdeckungslandschaft. Dabei ermöglicht sie dem Leser häufig, in seiner Lektüre zu entscheiden: Derjenige, dem es genügt, einen Überblick zu erhalten, möge dann dies und jenes lesen; wer darüber hinaus neugierig ist, der möge diesem und jenem folgen. Die Reise, auf die die Autorin den Leser mitnimmt, ist unterhaltsam, spannend und erkenntnisreich.
Praktiker begnügen sich oft mit dem Ungefähren und dem praktisch Funktionierenden. Zuweilen und je nach Anspruch genügt das allerdings nicht, um solide und kompetent mit sprachlichen Bildern zu arbeiten. Da das Spektrum an Wissen und die Differenziertheit im Denken unweigerlich praktische Wirkung hat, wie die Autorin zeigt, schildert sie an unterschiedlichen Stellen, was es mit der Bereicherung um Theoretisches in der Praxis auf sich hat. Regina Mahlmann leistet beides: Praktisches, auch Übungen und Übungsanleitungen, und wissenschaftliche Einblicke in die Metaphernforschung (vor allem Sprachwissenschaften und Neurowissenschaften). Ausführlich geht sie der Frage der Funktion und Bedeutung, der Wirkungsweisen und Nützlichkeit von Sprachbildern nach und widmet der Frage „Wozu Theoretisches?“ immer wieder Aufmerksamkeit und sogar ein eigenes Kapitel.
Das Buch verlangt nach dem aufmerksamen, interessierten Leser. Die Gedankenführung ist in den Analysen, Spekulationen, in den philosophierenden Beiträgen und dem Parcours durch wissenschaftliche Gärten durchaus anspruchsvoll. Dankenswerter Weise liest es sich trotzdem flüssig und meistens leicht – manchmal sogar romanhaft. Denn Regina Mahlmann nimmt den Leser mit auf eine Reise durch unterschiedliche Landschaften und Stationen– eine Metaphorik, die sie durchhält und rhetorisch humorvoll ausschmückt.
Kurz: Wer sich mit der üblichen Lapidarübersetzung „Metaphern sind Bilder“ nicht zufrieden geben, sondern tieferes Wissen sich aneignen möchte, der greife zu diesem Buch – das übrigens zudem zahlreiche Anregungen für Metaphernbildungen gibt.
Neben beratenden Berufen (Coaches, Trainer, Berater) gewinnen Therapeuten und Lehrende in Schule und Universität viele Anhaltspunkte und Ideen, was sie tun können, um ihre „Klientel“ zu inspirieren – mit der gewünschten Folge, dass die Angesprochenen sich selbst in Bewegung setzen können.
Wer mag, kann beim GABAL-Symposium 2010 einen passenden Workshop mitnehmen: Die Wirkung heilender Metaphern, bestens ins Konzept von „Gesundheit & Weiterbildung“ gepackt (www.symposium.gabal.de).
Hanspeter Reiter www.reiter-medienconsulting.de