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Stille Falle

Autor Anders de la Motte
Verlag Droemer
ISBN 978-3-426-30953-7

„Leonore Askers besondere Fälle“ Band 1 einer neuen Serie des bekannten Schwedenkrimi-Autors, mit spannendem Auf und Ab mit mehr als 500 Seiten.

Wo sind die bloß?
Mehrere Personen sind verschwunden, im Laufe der letzten Jahre, wie sich nach und nach heraus stellt. Ausgangspunkt ist ein aktueller Fall eines verschwundenen Pärchens – und Leo Asker ist gefordert: „Willkommen bei Schwedens Dezernat für die wirklich hoffnungslosen Fälle! Eigentlich steht Kriminalinspektorin Leonore Asker kurz vor der Beförderung: Die Leitung der Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö ist ihr so gut wie sicher. Stattdessen wird sie noch während der Ermittlungen in einem spektakulären Entführungsfall in ein Dezernat versetzt, von dem sie noch nie gehört hat: Ihre neuen Kollegen, allesamt Außenseiter und Nerds, nennen es nur »Abteilung für hoffnungslose Fälle«, denn hier landet, was bei der Polizei als unlösbar gilt.“ So ist sie also nun abgeschoben, einem früheren Chef und von ihr abservierten Lover geschuldet, dazu ihrer Mutter: Eine interessante familiäre Konstellation, die vielerlei Chancen (und Risiken!) für Beziehungs-Konflikte bietet… Und intern für den einen oder anderen harten Blick-Kontakt, etwa mit Attila, dem Leo ihre irritierend unterschiedlich-farbigen Augen entgegen zu setzen hat (S. 128 usw.).

Abteilung für verlorene Seelen
…werden die Kellerkinder genannt, hinter vorgehaltener Hand (z.B. S. 81): Das hat mich an die gelungene deutsche TV-Serie „München Mord“ erinnert . Mit einem Team voller individueller Macken, die dennoch (oder gerade deshalb?!) erfolgreich ermitteln, gegen alle Widerstände. Nun, die durchaus rasante Handlung hier hat es jedenfalls in sich, vielerlei Infos zu Modell-Eisenbahnen inkl. (u.a. S. 160ff. – und auch „Dank des Verfassers“ S. 527): „Kurz darauf wird Leo ein Foto zugeschickt, das zwei Figuren in einer Modelleisenbahn-Landschaft zeigt. Das Bild ähnelt verblüffend dem letzten Instagram-Post der beiden entführten Teenager, von deren Fall Leo so abrupt abgezogen wurde. Weil ihre ehemalige Vorgesetzte nichts von Leos neuen Erkenntnissen wissen will, weiht sie ihren Kindheitsfreund Martin Hill ein, einen Experten für Lost Places. Sie ahnt nicht, dass sie ihn damit in größte Gefahr bringt …“ In den Blick genommen ist die Urbex-Szen, Urban Explanation, bezogen auf Lost-spaces (siehe S. 214f. etc.). Und diverse Szenerien wiederum lassen gar Gänsehaut aufkommen, à la Hineinfühlen in Escape-rooms… Dazu der wiederkehrende Abwehrkampf gegenüber Hellman, der seine eigene Führungskultur hat (S. 403 z.B.). Das erfordert Resilienz, gar als Tattoo an Leos Arm erkennbar, mit eigener Geschichte zu ihrem Vater Prepper-Per – auch dies informativ dargestellt. Nun, bei Resilienz mögen manche aus der Kollegenschaft aufhorchen (S. 300 usw.)  … „Wendungsreiche Fälle, atmosphärische Schauplätze und charmant-skurrile Figuren: Stille Falle ist der 1. Band der neuen, düster-mitreißenden Krimireihe von Bestsellerautor Anders de la Motte.“ Jou, mit klarem Cliffhanger = Fortsetzung folgt… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter