Systemisches Konsensieren

Als „Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg“ – so der Untertitel des handlichen Arbeitsbuches – sehen die Autoren ein spezielles Vorgehen mithilfe von WIST-Punkten. Das ist keineswegs das Kartenspiel (Whist), vielmehr das Arbeiten in einer Entscheider- oder Kreativ-Gruppe anhand eines Tableaus: Die Teilnehmenden dürfen (in aller Regel) zwischen 0 und 10 „Widerstands-Punkte“ vergeben, um etwa über neue Vertriebswege zu entscheiden (Geschäftsleitung eines Not leidenden Herstellungsbetriebs) oder darüber, wie die Garage gestrichen werden dürfe (Wohneigentümerversammlung). Die Leitidee ist, allen Beteiligten Mitsprache mehr oder weniger zu Gunsten aller Vorschläge einzuräumen statt schlichtes Für und Wider zu definieren. So funktioniert´s, in Kurzform:

10 Beteiligte, 5 Vorschläge,
Realisiert wird der Vorschlag mit den wenigsten (Widerstands-)Punkten.
Sind z.B. 2 immer noch nahe bei einander, kann das Vorgehen wiederholt werden, mit den verbliebenen Vorschlägen.
Da jeder beim Abstimmen den eigenen Vorschlag bevorzugen kann und keine offene Abstimmung statt findet, entfallen die üblichen „politischen“ Klüngeleien.
Alle Betroffenen sind wirklich Beteiligte, im Allgemeinen ist die entstehende Lösung Konsens fähig – daher der Name des Vorgehens.

Wie der Moderator dieses Vorgehen in die Gruppe ein- und Schritt für Schritt durchführt, welche Varianten und Tabellen eingesetzt werden können, das erläutert Georg Paulus detailreich und praxisnah. Er hat das System der „Erfinder“ Schrotta uind Visotschnig bei einer Veranstaltung kennen gelernt und war so überzeugt davon, dass er es in eine verständliche Praxis-Variante überführt hat. Mit seinem Trainings- und Beratungs-Unternehmen Traumfirma setzt der Systemisches Konsensieren als „Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg“ mit seinem Team seit einiger Zeit ein.

Wer Sinn in diesem Tool sieht, kann das Büchlein exzellent zur Vorbereitung oder auch beim Durchführen des Prozesses einsetzen. Kontakt via www.traumfirma.de.

Hanspeter Reiter